Sohn ist unzufrieden, angespannt. Was tun?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Sohn ist unzufrieden, angespannt. Was tun?

Hallo, mein Sohn ist 8 Mon. Er guckt meist etwas kritisch o. skeptisch, lächelt aber, wenn ihn jemand anlacht. Aber er hat immer wieder „schlechte Tage“. Fast den ganzen Tag quengelt, jammert, wimmert er dann, wenn man ihn nicht intensiv beschäftigt. Nichts tun endet im schreien. Meist muss ich ihn dann hoch nehmen. Auf dem Arm legt er sich oft nach vorn, als wenn er runter will. Legt man ihn dann wieder ab weint er. Wenn wir mit ihm rumalbern lacht er wunderschön, sobald man sich kurz abwendet meckert er wieder. Beim Spielen bleibt er nicht lange bei einer Sache, verliert schnell das Interesse und ist dann wieder unzufrieden. Ich kann es ihm dann nicht recht machen kann. Oder er kann einfach nicht so wie er will u. ist deshalb unzufrieden. Ich will ihm auch nicht Unrecht tun. Aber das er sich keine 5 Min alleine beschäftigen kann? Was mache ich falsch? Wie können wir ihm helfen, damit er zufriedener ist? Er macht das auch, wenn er satt u. ausgeschlafen ist. Danke für Ihren Rat.

von Lilli1234 am 05.11.2012, 07:14

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Antwort auf: Sohn ist unzufrieden, angespannt. Was tun?

Hallo, die Ansprüche, was Spiel und Selbstbeschäftigung eines Säuglings angeht, sind in unserer Gesellschaft viel zu hoch. Es ist also normal, dass ein Säugling und ein junges Kleinkind sehr schnell das Objekt ihres Interesse wechseln. Die Anspruchhaltung an Beschäftigung durch einen anderen, sprich durch Bindungs- und Bezugspersonen, hat darüber hinaus auch etwas mit der Temperamentsveranlagung zu tun. Es gibt durchaus genügsame, schnell zufriedene Säuglinge, die auch eine längere Zeit sich mit den Spielsachen beschäftigen, die um sie herum vertreut liegen. Aber die allermeisten verhalten sich so ähnlich wie Ihr Sohn. Das heißt aber auch, dass sie die Beschäftigung mit ihren Bezugspersonen brauchen. Daher sind Säuglingsspielgruppen von der Sache her gut. Dann ist man als Mutter nicht ganz so isoliert zu Hause. Unzufriedenheit in diesem Alter bedeutet auch oft, dass der Säugling dicht vor der Fähigkeit zum Krabbeln steht, es aber doch noch nicht so richtig kann. Diese Unzufriedenheit verschwindet mit dem statomotrischen Fortschritt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.11.2012

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