Hallo
Unser Sohn kann eigentlich gut und verständlich reden.Zuhause redet er auch am laufenden Band. Das ganze hört aber auf,sobald er einen anderen Erwachsenen sieht bzw einer bei uns zu Besuch ist.
Selbst bei seiner Tante redet er kaum erst nach ca 2std redet er für sich u auch nur an einem Ort wo seine Tante net ist.Wenn Sie ihn was fragt gibt er zwar Antwort aber sobald er merkt das Sie ihn gefragt hat sagt er nix mehr bzw schaut er danach immer nach :wer mit ihn redet.Wenn es Papa oder Mama ist,dann bekommen wir ne antwort sobald seine Tante aus sein Blickfeld ist.So läuft es auch bei anderen Erwachsenen er reeet nur mit ihnen wenn er sie net sieht.Bei anderen Kindern macht er das net da geht er drauf zu und fängt an zu reden,vorrausgesetzt dessen Eltern sind net in sicht.
Bis jetzt sind Papa und Mama die einzigsten mit den er redet auch wenn er uns sieht.
Wir wissen nicht was wir davon halten sollen,ob dies fürs Alter üblich ist.
Gruß delphine
Mitglied inaktiv - 09.10.2006, 19:51
Antwort auf:
Sohn 2Jahre u 8monate alt kann reden aber redt nicht mit anderen Erwachsenen
Stichwort: Anschweigen von Fremden
Hallo, genau genommen nennt man das Verhalten Ihres Sohnes elektiver Mutismus. D.h. auf Deutsch, das Kind sucht sich aus, mit wem es redet und die anderen Menschen schweigt es an. Über die Gründe für dieses Verhalten herrscht in der Fachwelt Uneinigkeit. Die einen meinen, jede Form des Mutismus (auch der totale Mutismus) sei eine besondere Form des Trotzens und der Aggressivität, die anderen meinen, es sei eher das Gegenteil, nämlich extreme Schüchternheit und Angst. Meiner Auffassung nach sind im Mutismus beide Elemente enthalten, sowohl aggressiver Trotz als auch Ängstlichkeit und soziale Scheu, denn das widerspricht sich aus bindungstechnischer Sicht überhaupt nicht.
Warum ihr Sohn nun alle fremden Erwachsenen anschweigt (mit der Tante spricht er ja das eine oder andere Wort), spricht mehr für die Schüchternheit und Scheu als für die Aggression. Ursache hierfür wäre dann die noch nicht weit voran gekommene Loslösung aus der primären Bindung. Ihr Sohn wählt dabei übewiegend den regressiven Weg, was höchstwahrscheinlich seinem Naturell entspricht. Folglich müßten Sie ihm die Loslösung ermöglichen und sein Selbstbewußtsein stärken (s. gezielte Stichwortsuche mit beiden ident. Stichworten). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.10.2006
