Hallo!
Mein Sohn weint neuerdings Nachts immer wieder. Er schläft sonst eigentlich gut, im eigenen Bett und Zimmer. Wir bringen ihn um 20 Uhr ins Bett, er schläft immer ohne Probleme ein. Neuerdings wacht er aber um ca. Mitternacht wieder auf und fängt immer an zu weinen. Ich habe den Eindruck, er mag dann einfach nicht alleine sein. Mein Mann ist dagegen ihn ins Bett zu holen, was dazu führt, dass einer von uns im Kinderzimmer schläft. Dann beruhigt er sich auch und schläft ein. Woran liegt das? Er hat vor kurzem gerade das freie Laufen gelernt und ich denke mal, die Welt ist für ihn natürlich jetzt auch sehr aufregend und er muss das verarbeiten. Bin mir aber unsicher, wie ich damit nun umgehen soll, da ich eigentlich nicht möchte, dass ich die nächsten Jahre ein Kleinkind jede Nacht in meinem Bett schlafen habe. ;) Können Sie mir einen Rat geben?
Danke
Norne
Mitglied inaktiv - 03.05.2010, 10:38
Antwort auf:
Sohn 16 Monate weint neuerdings nachts
Liebe Norne(?), zunächst einmal kann ich Sie beruhigen. Kinder, die es von Anfang an gewohnt waren, allein zu schlafen, kommen auch schnell wieder auf diesen Stand zurück. Das heißt allerdings nicht, dass das eine kindgerechte Regelung ist. Ein Kleinkind gehört eigentlich bis zu seinem 3. oder 4. Lebensjahr nachts zu seinen Eltern. So jedenfalls sieht es die natürliche Entwicklung vor.
Das jetzige Weinen könnte durch die Wiederannäherungskrise (s. gezielter Suchlauf) verursacht sein, in der das Kind den seelisch schmerzlichen Vollzug der endgültigen Verabschiedung aus der Mutter-Kind-Dyade verarbeiten muss. da ist dann noch einmal vorübergehend große Sehnsucht nach der Bindung zur Mutter angesagt. Aber das Weinen könnte auch ganz banale Ursachen haben, wie z.B. der Durchbruch von Zähnen, wobei jetzt die vorderen Backenzähne dran wären. Lassen Sie Ihren KiA/KiÄ einmal den Mundraum inspizieren. Er/Sie könnte Ihnen dan auch Dentinox u.a. aufschreiben.
Aber Sie handeln vollkommen richtig, wenn Sie Ihren Sohn erst einmal zu sich nehmen, wenn er weint. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 06.05.2010