Frage: Sind die Ängste bei meinen Sohn (3) noch normal?

Sehr geehrter Dr. Posth, Viele Dinge jagen meinem Sohn (3) Angst ein. Es fing beim Kiturnen an, Leiterin hatte ein "braunes Gesicht". Wir konnten nicht mehr hingehen, Weinen u Schreien. Im Zoo Angst vor den Tigern, die ihn fressen könnten. Schwimmbadbesuch unmöglich, hys.Weinen u Schreien, er hätte Angst vorm Tauchen, obwohl das noch nie relevant war. Er geht auch nicht in den KiGa, habe das nicht forciert - andere Kinder sind laut u machen Angst, Mit 2 Jahren war er viel explorativer. Er möchte nur zuhause sein u mit Buchstaben und Zahlen spielen. Wir hatten einen missglückten Eingew.versuch in Spielgruppe vergang. Jahr (Okt), den ich im Dez. abgebrochen habe. Baby ist drei Monate alt. Was kann ich tun,das läuft alles in die falsche Richtung?Phase?Habe TaMu ein-/zweimal die Woche geplant wg Spiel mit and. Kindern u hoffe es klappt mit sanfter Eingew. Sollen wir Angst-Situationen meiden o ihn ermutigen (zB Schwimmen).Danke f Ihre tolle Arbeit hier im Forum!Viele Grüße

Mitglied inaktiv - 21.11.2011, 07:15



Antwort auf: Sind die Ängste bei meinen Sohn (3) noch normal?

Hallo, das muss man sehen, ob man in solchen Fällen eine Art Desensiblisierung versucht oder erst einmal abwartet. Denn es handelt sich bei Ihrem Sohn im wesentlichen um sog. Entwicklungsängste. Entwicklungsängste sind solche, die für das Alter quasi normal sind, was nicht heißt, dass alle Kinder dieses Alters sie haben. Auch Angst vor Menschen mit andere Hautfarbe kommt dabei vor (s. der Struwwelpeter). Aber gerade bei solchen völlig irrationalen Ängsten ist es schon wichtig, zumindest mit Worten eine Relativierung zu erzeugen. Die Angst vor dem Tiger ist aber rational begründet und sollte nicht unbedingt relaitivert werden, außer durch die Tatsache, dass der Tiger sich im Käfig befindet. Beim Schwimmen und Tauchen ist es schwierig, aber ein 3-jähriges Kind benötigt noch keinen Schwimmunterricht. Da ist es besser, in den Ferien an einen See zu fahren und auf diese Weise die Angst vor dem Wasser zu relativieren. Also man sollte immer den einzelnen Angstinhalt beachten. Die missglückte Eingewöhnung kann durch den entstandenen Stresspegel auch Entwicklngsängste verstärken. Das sollten Erzieherinnen wissen. Am besten, Sie machen erst einmal mit der Tagesmutter weiter bis Ihr Sohn sich allgemein beruhigt hat und bis die ärgsten Ängste sich verzogen haben. Viele Grüße und danke für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.11.2011