Frage: Sicher gebunden?

Lieber Dr. Posth, mein Sohn ist 15 M. & ein Wirbelwind. Als Säugling war er wirklich "pflegeleicht", schläft zB durch seit er 8W ist. Ich schrieb damals schon, da ich etwas Angst um die Bindung/Loslösung hatte, da sein Papa nicht oft bei uns ist & ich, bis auf die tolle Unterstützung von Oma/Opa alles fas alleine mache. Er war noch nie ein Kuschelkind, weil er immer sehr aktiv war. Seit er läuft ist die Anhänglichkeit größer, wenn er krank ist, darf ihn keiner angucken/anfassen außer ich. Er bleibt auch alleine bei Oma, auch ins Bett brignen (kam 1 Mal vor & klappte), freut sich aber auch tierisch, wenn ich wiederkomme. In d. krabbelgruppe ist er sehr offen und geht sofort auf Achse, kommt aber zwischendruch immer zu mir. Leider nimmt d. Vater nicht d. Position ein, wie ich es gerne hätte und deshalb mache ich mir Sorgen, ob d. Loslösung richtig klappen wird oder mein Kleiner viell. verwirrt ist, wenn er kein greifbares Loslösungsvorbild hat o. könnte Opa das theoretisch auch sein?

Mitglied inaktiv - 14.11.2005, 22:49



Antwort auf: Sicher gebunden?

Hallo, das Loslösungsvorbild muß nicht zwanghaft ein Mann sein, obwohl es aus Gründen der Indentifikation günstig wäre. Auch die Großmutter kann "mithelfen" oder sogar "Ersatz" sein. Da er offenbar eine sichere Bindung eingegangen ist und sie ihm die nötige Anhänglichgkeit (sichere Basis) gewähren, stehen die Vorzeichen insgesamt gut. Die Großmutter sollte aber ausreichend oft zur Verfügung stehen und auch wesentliche pflegerische Aufgaben übernehmen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.11.2005