Frage: Selbstbewußtsein

Sehr geehrter Dr. Posth, wie schaffe ich es, dass mein Sohn selbstbewusster wird? Er ist anderthalb, ein Einzelkind, und lässt sich von anderen Kindern alles wegnehmen, auch von jüngeren, nimmt seinerseits anderen aber nichts weg. Auf dem Spielplatz traut er sich nicht auf die Rutsche, sobald sich dort bereits ein anderes Kind befindet. Er lässt sich auch nicht von anderen Kindern anfassen, weicht oft entsetzt zurück, würde niemals auf die Idee kommen, selber ein Kind anzufassen, obwohl ich immer Wert drauf legte, mit ihm in Krabbelgruppe und Spielkreis zu gehen. Zu Erwachsenen kann er je nach Stimmung gut Kontakt aufnehmen, ist oft sogar regelrecht flirty . Im August kommt er halbtags in die Kinderkrippe, wie kann ich ihn darauf vorbereiten? Ach ja, er war immer ein sehr anhängliches und verschmustes Kind, ich trage ihn nach wie vor viel.

Mitglied inaktiv - 05.02.2007, 09:13



Antwort auf: Selbstbewußtsein

Hallo, in zweiten Lebensjahr befinden siehc die Kleinkinder in der Phase der Loslösung (s. gezielter Suchlauf). Je erfolgreicher die Loslösung voran kommt, wozu der Einsatz des Vaters notwendig ist, dann baut sich langsam und schrittweise das Selbstbewußtsein auf. Mit 1 1/2 kann man somit noch kein großes Selbstbewußtsein erwarten. Im Gegenteil, in diesem Entwicklungsabschnitt kommmt meist noch einmal eine vorübergehende Rückbindung an die Mutter, weil das Kind jetzt richtig begreift, letztendlich allein auf sich in diese Welt gestellt zu sein. Kinderspielplatz und später die Kinderspielgruppe sind Konfrontationen mit anderen Menschen, natürlich auch anderen Kindern. Da sind die eigenen Kinder immer noch stark auf die elterliche Unterstüzung angewiesen (s. sanfte Ablösung im gez. Suchlauf). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.02.2007



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