Lieber Dr. Posth, ich habe einen 3 1/2 jährigen Sohn Tim (Einzelkind). Er geht seit einem halben Jahr in den Kindergarten, was im großen und ganzen (auch am Anfang) ohne größere Probleme klappt. Er ist dort unauffällig, allerdings sagte eine Kindergärtnerin vor kurzem zu mir, daß Tim einen sehr starken Willen hätte. Was er nicht möchte, macht er nicht und ist auch nicht dazu zu bewegen (zum Beispiel schaut er beim Turnen immer nur zu, und daß, obwohl ich mit ihm seit 2,5 Jahren zum Mutter und Kind Turnen gehe). Ich bin froh, daß mir mal von objektiver Seite Tims starker Willen bestätigt wurde, da ich manchmal wirklich fast am Verzweifeln bin. Es wird von Tim alles diskutiert. Er hat auf alles eine Antwort und ist absolut nicht von etwas anderem zu überzeugen. Heute sagte er: Schau Mama, da ist REAL. Ich sagte ihm, es sei nicht REAL sonder EDEKA. Tim: Nein, guck mal, auf dem Schild steht R E A L (natürlich kann er noch nicht lesen). Ich: Nein Schatz, das ist EDEKA. REAL ist doch der große Laden..... Tim (mittlerweile sauer und entsprechend laut: DAS IST REAL! Es ging dann noch eine Weile so weiter.... Selbst abends im Bett sagte noch: Aber Mamilein, das war doch REAL, was wir heute gesehen haben, ja? Es ist ja irgendwie zum Schmunzeln, aber so geht es den ganzen Tag. Wie soll ich da reagieren? Anderen Kindern und Erwachsenen gegenüber ist er übrigens "normal". Aufgeschlossen und freundlich. Mich würde einfach mal interessieren, ob Tims Verhalten nun auf ein starkes Selbstbewußtsein hindeutet oder ob es sich genau andersherum verhält (wenn Sie das überhaupt hieraus schließen können). Und ob es sich um eine Phase (der Loslösung?) handelt? Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung. Gruß Bea
Mitglied inaktiv - 16.03.2004, 10:54