Frage: Schwerhörigkeit

Sehr geehrter Herr Busse, mein Zwillingssohn (8Wochen) hatte heute einen auffälligen Hörtest. Mithilfe dieser OAE-Technik wurde bei seinem einem Ohr eine Hörfähigkeit von knapp 50%, auf dem anderen einmal von 6%, beim zweiten Mal von etwa 20% gemessen. Nun soll der Test in einigen Wochen wiederholt werden, wenn auch die Ärztin da ist, die dann vorher noch Ohrschmalz entfernen kann. Laut der Sprechstundengehilfin kann es sein, dass eben Ohrschmalz der Grund für das schlechte Hören ist. Kann das sein? Und wenn sich die Schwerhörigkeit bestätigt, gibt es gute Therapien, so dass Jakob gut sprechen lernen kann? freundliche Grüße, Maren

Mitglied inaktiv - 19.06.2006, 11:01



Antwort auf: Schwerhörigkeit

Liebe Maren, auch wenn ich nicht Dr. Busse bin, eine kurze Antwort. Die OAE´s sind etwas unzuverlässig und störanfällig, was ihre Aussage über die Hörfähigkeit des Säuglings angeht. Der Gehörgang der kleinen Säuglings ist noch sehr eng, und rein theoretisch könnte tatsächlich dickes Ohrenschmalz die Schalleitung etwas behindern. Es muß sich dann aber um echte Ohrschmalzpfröpfe handeln. Warten Sie also die nächste Untersuchung ab. Testen Sie aber auch einmal selbst mit etwas lauteren Geräuschen (z.B. Händeklatschen oder Klingel), ob Ihr Sohn ein Hörvermögen aufweist. Theoretisch könnte man heutzutage die Hörfunktion apparativ wiederherstellen. In manchen Fälle ist ein sogenanntes Cochlea-Implantat notwendig. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.06.2006