Frage: Schuldruck

Sehr geehrter Herr Doktor, Mein ist in der dritten Klasse und ich habe ihm vor Weihnachten wegen ein zwei Dreiern ziemlich druck gemacht, ich war sehr laut um ihn klarzumachen dass er sich anstrengen muss, weil ich das Gefühl hatte hat alles nur spielerisch gesehen. Nimmt nicht ernst. Jetzt ist alles nur noch schlimmer geworden er blockiert total hat Angst vor den Proben, träumt schlecht ich sei die Lehrerin etc. wie bekomme ich ihn wieder raus aus der Situation? Ich weiß, ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe mich bei ihm auch schon entschuldigt und versuche weniger Druck zu machen. Ohne düben geht es aber nicht und ich weiß nicht wie ich den Grat hinbekomme zwischen keinen Druck machen und ihm deutlich zu machen, dass man schon etwas machen muss. Er legt auch die Matheprobe eine Viertelstunde früher weg, und malt dann ein Bild in der Klasse an seinem platz statt sie noch mal anzugucken.. Bitte helfen Sie mir. Wie soll ich jetzt reagieren erst mal auf das üben komplett verzichten? PS am intellektuell

von saphia am 03.02.2014, 08:13



Antwort auf: Schuldruck

Hallo, es ist immer sehr schwierig, einmal begangene Erziehungsfehler wieder aus der Welt zu schaffen. Ein einfaches Entschuldigen beim Kind hilft insofern nicht, als es nur ein symbolischer Akt ist, den das Kind dieses Alters (noch) nicht annimmt. Außerdem ändert man sich ja nicht wirklich in seinen Ansichten. Es entsteht nur eine widersprüchliche Situation für das Kind, weil einerseits etwas zurückgenommen wird, was andererseits versteckt fortdauert. Da müssen Sie schon ganz ehrlich vor sich selbst sein. Am besten setzten Sie sich einmal mit der Lehrerin oder dem Lehrer zusammen und besprechen miteinander, an welcher Stelle wirklich etwas passieren muss und wo jede Mahnung und jedes Antreiben völlig überflüssig ist. Sagen Sie dann Ihrem Sohn, dass Sie mit der Lehrerin über ihn gesprochen hätten, und dass diese eine gute Meinung von ihm habe. Nur an dieser oder jener Stelle müsse noch ein bisschen mehr getan werden, und dabei würde sie beide ihm helfen. Dafür wären Sie da. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.02.2014