Frage: Schüchtern

Sehr geehrter Dr. Posth! Ich habe ihnen schon häufiger geschrieben, da meine Tochter so sehr schüchtern ist. Mittlerweile wird sie nun bald 4 und hat sich ganz wunderbar im Kindergarten eingelebt. Sie hat aber nach wie vor ein Problem, wenn sie mehr oder weniger fremde Leute direkt ansprechen. Ebenso in neuen Situationen. Dadurch ist sie auch beim Delphin- Sprachtest „durchgefallen“. Mir fällt auf, dass sie ganz besonders gehemmt ist, wenn ich dabei bin. Am extremsten, wenn ich sie bitte etwas zu tun. Zum Beispiel: Wenn ich sie auffordere der Oma (die sie über alles liebt) zum Geburtstag zu gratulieren. Sie verkriecht sich dann manchmal für mehrere Minuten, weint, wird total bockig und spricht kein einziges Wort. Was kann ich tun? Warum ist sie gerade in meiner Anwesenheit so? Muss ich mir Gedanken über selektiven Mutismus machen? Und gibt es eine Möglichkeit sie auf die nun folgende 2. Stufe des Delphin- Tests vorzubereiten? Vielen Dank im voraus und liebe Grüße Petra

Mitglied inaktiv - 10.05.2010, 08:14



Antwort auf: Schüchtern

Liebe Petra, bei der Sprachstandserhebung werden wie bei jedem Sprachtest die sozialen probleme eines Kindes von den sprachlichen unterschieden. Der sog. Delphin-Test hat so gesehen auch keine Bedeutung außer der statistischen. alle Auffälligkeiten müssen mit dem KiA/KiÄ erst einmal weiter abgeklärt werden. Also lassen Sie sich da nichts einreden. Das Herausstellen der eigenen Person resp. die Exponiertheit der noch unfertigen Persönlichkeit ist ein natürliches Phänomen. Je weniger ein Kind sich in dieser Entwicklung fortgeschritten fühlt, desto schwerer tut es sich damit, diese Rolle zu akzeptieren. Die Verweigerung gilt aber nicht dem eigentlich Auftrag, sondern dem Begehren der Bezugspersonen oder eines anderen Erwachsenen, diesen Auftrag auszuführen. Und dann greift das Kind auf die alte Methode des Trotzens zurück, wenn es nicht schon gelernt hat, sich sprachlich durchzusetzen. Es ist immer am besten, man bietet seinem Kind an, mit ihm zusammen den Auftrag auszuführen und sofort einzuspringen, wenn das Kind der Anforderung noch nicht stand hält. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.05.2010



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