Hallo Dr. Posth,
Stimmt diese Aussage (ihrer Meinung nach)?:
Wenn ein Baby in der ersten Zeit als Säugling sehr viel weint, schreit und unzufrieden ist, dass das Kind dann später als Kleinkind (2 - 3 Jahre) auch eher ein unruhiges, schwieriges Kind sein wird?
Habe dies neulich gehört und mich würde interessieren, ob an dieser Aussage "was dran ist"?
Schöne Grüsse, PIA
Mitglied inaktiv - 07.02.2005, 10:26
Antwort auf:
schreien - spätere Entwicklung
Liebe Pia, prinzipiell ist da allen neueren wissenschaftlichen Studien nach durchaus etwas dran. Allerdings hängt das Schreien eines Säuglings ganz stark davon ab, was man unternimmt, um es abzustellen, und wie zuwendungsaktiv und einfühlsam die Eltern mit ihrem Schreibaby umgehen. Daß sie dafür die Hilfe ihres KiA/KiÄ oder sogar die Hilfe einer sog. Schreiambulanz in Anspruch nehmen, ist kein Makel. Der Umgang mit einem schreienden Säugling ist äußerst schwierig und strapaziert die eigenen Nerven. Hilfe tut durchaus Not.
Aber wenn man mit den falschen Konzepten arbeitet, oder seinen Säugling einfach weiter schreien läßt, bis er sich erschöpft (die martialische Philosophie von früher), dann ist das sehr schädlich für das Kind. Die eigentlichen Auffälligkeiten entwickeln sich allerdings erst im Laufe der Zeit und man sieht dann keinen ursächlichen Zusammenhang mehr. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.02.2005
Antwort auf:
schreien - spätere Entwicklung
Hallo,
bei uns war es zumindest nicht so. Unser Sohn war als Neugeborenes ein extremes Schreibaby, nach ca. 6 Wochen ein normales Schreibaby und nach 4 Monaten ein ganz normales Baby. Heute ist er ein sehr lieber Junge, der sich gut alleine beschäftigen kann.
Wir haben in in der schwierigen Phase immer getröstet und den Tagesablauf ziemlich monoton gestaltet.
Irgendwann hat er dann glaube ich gemerkt, daß es bei uns doch garnicht so schlimm ist.
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 07.02.2005, 19:02