Hallo Herr Dr. Posth,
unser kleiner Benjamin ist jetzt 7 Wochen alt.
1.
Tagsüber:
Der Kleine ist satt, Winder sauber.
Wenn man ihn dann auf dem Arm hält, schläft er ganz entspannt ein; liegt, wenn er mal wach ist, auch ganz entspannt auf dem Arm.
Wenn ich ihn dann schlafend in den Stubenwagen lege, wacht er sofort auf, fängt an zu schreiben und wird immer lauter.
Nehme ich ihn dann wieder auf den Arm, schläft er wieder ein.
Sobald er wieder im Stubenwagen ist, geht das Schreiben wieder los etc.
Dadurch ist der Kleine fast den ganzen Tag auf dem Arm, schläft aber kaum, nur ein paar Mal 10 Minuten lang.
Verhalten wir uns da richtig oder "soll/kann" man den Kleinen, wenn er sonst nicht hat, auch mal im Stubenwagen schreiben lassen?
Nachts: trinkt er noch alle 2 3/4 bis drei Stunden. Ist das Intervall mit 7 Wochen o.k.?
Vielen Dank.
Mitglied inaktiv - 19.12.2005, 09:24
Antwort auf:
Schreien im Stubenwagen
Lieber ReinhardW, wie Sie sicherlängst aus meinem Forum wissen, ist Schreien-lassen eines Säuglings in jeder Hinsicht ungesund. D.h. sowohl für die seelische Entwicklung des Kindes als auch für die Mechanismen der Mutter/Vater-Kind-Bindung (primäre Bindung). Ein Säugling lernt auch nichts aus seinem Schreien, v.a. schon gar nicht das, was Eltern sich davon versprechen. Warum Ihr Söhnchen schreit, wenn Sie ihn in den Stubenwagen legen, ist ganz einfach. Er sucht und braucht die Nähe eines anderen Menschen. Da er in seinem Alter von 7 wochen noch nicht tief schläft, merkt er sofort, wenn er abgelegt wird. Dies ist für ihn umso unangenehmer, je unbewegter und kälter die Unterlage ist. D.h. ein Stubenwagen ist nur dann akzeptiert, wenn er sich bewegt, sprich wenn er eine Wiege ist und wenn es schön warm und kuschelig ist. Außerdem muß der Säugling schon einen ausreichenden Grad der Schlaftiefe entwickeln können. Ansonsten ist es ihm immer lieber herumgetragen zu werden, auch im Tragetuch oder Babybjörn. Der Stubenwagen sollte Räder haben oder bekommen, oder man besorgt sich für die Anfangszeit eine spezielle Wiege. Und denken Sie immer daran, es sind nur ein paar Wochen im Leben eines Menschen, in denen das so anstrengend ist. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.12.2005