Frage: Schreibaby

mein Sohn ist jetzt 6 Monate alt und immer noch extrem unruhig, die ersten 8 Wochen hat er durchgeschrien,nur selten geschlafen, dann einen Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt und wenn er auch immer noch nicht durchschläft, so gibt es nachts nur noch sehr selten Geschrei. Die Tage bleiben anstrengend, körperlich wie auch psychisch. Eine Lieblingstageszeit für seine Schreiattacken hat er dabei nicht, meist weil er müde wird, aber ihn zum Einschlafen zu bewegen ist schwierig. Organische Ursachen wurden ausgeschlossen. Ich trage ihn fast ständig (Tragetuch). Dennoch gibt es mehrere Schreiattacken täglich, welche sich auch mit größter Mühe nicht abwenden lassen und die restliche Zeit ist er unzufrieden. Warum sind andere Babies viel zufriedener? An dieses Unheimlichkeitsgefühl glaube ich auch, warum aber lässt sich der Kleine von uns nicht beruhigen? Viel schreien ist schlecht - wird es sich, obwohl obwohl wir alles für unseren Sohn tun, einmal negativ auf seine Entwicklung auswirken?

Mitglied inaktiv - 19.02.2007, 10:59



Antwort auf: Schreibaby

Stichwort: Säuglingsschreien / Schreibaby Hallo, es wird sicher ein Unterschied in der Entwicklung sein, wenn ein Säugling schreit, weil er allein gelassen wird und man ihm zuviel an Selbständigkeit abverlangt und wenn er schreit, obwohl die Eltern alles tun, ihn liebevoll zu beruhigen. Das Gefühl der Urangst und Unheimlichkeit ist ja in jedem Säugling drin und ein natürliches Phänomen. Nur, und das ist ja auch Ihre Frage, warum schreien die einen und warum die anderen nicht. Körperliche Ursachen müssen natürlich immer ausgeschlossen sein, denn Unbehagen und Schmerzen lösen automatisch Schreien aus. Die übrig bleibenden "Viel-Schreier" der Schreibabys haben allem zufolge, was man heutzutage dazu weiß, eine besonders starke Veranlagung zu Angst und Unruhe. Sie sind schreckhafter, nervöser und von der Charakterstruktur her sehr impulsiv. Viel für ihre weitere Entwicklung hängt davon ab, wie gut es die Eltern schaffen, mit diesem Phänomen umzugehen. Mein Forum dient dazu, die üblichen Empfehlungen aus der Kinderheilkunde und der Mainstream-Psychologie zu korrigieren und den Eltern ein Rüstzeug an die Hand zu geben, durch das sie innere Überzeugung und Kraft gewinnen, zugewandter mit ihrem Säugling umzugehen. Das brauchen solche Säugling in ganz besonderer Weise und alle laufenden Längsschnittstudien weisen (im Umkehrschluß zu den Risikofaktoren) aus, daß die Säuglinge später von diesem Elterneinsatz einen großen Nutzen für ihre psychische Gesundheit haben. Das wiederum schlägt sich positiv auf das Familienleben nieder. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.02.2007



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