Frage: Schreiattaken

Hallo, mein Sohn ist zweieinhalb Jahre alt. Für sein Alter sehr weit in der Entwicklung. Im Moment ist es so das er manchmal richtige Schreiattaken bekommt. Er ist auch früher mal wütend geworden, aber nicht so. Z.b. kommen wir vom einkaufen heim und er will gleich in den Garten, aber wir müssen noch die Einkäufe reinbringen.Alles erklären das wir gleich wieder rausgehen bringt nichts. Er will auf der Treppe sitzen bleiben. Nehme ich ihn dann mit rein, brüllt und weint er ohne Ende. Er will sich nicht anfassen lassen, man kommt nicht an ihn ran. Dann lasse ich ihn kurz in Ruhe und etwas später gehe ich zu ihm und erzähle ihm etwas das ihn ablenken soll und dann hört er meist auf zu weinen und möchte die Tränen weggetrocknet bekommen.Das passiert auch bei Omas, Papa etc. Wie verhalten?Desweitern schmeißt er gern mal alles mögliche durch die Gegend (aus Übermut), wie kann ich ihm das abgewöhnen?

Mitglied inaktiv - 03.08.2009, 13:09



Antwort auf: Schreiattaken

Hallo, Ihr Sohn befindet sich mit Alter und Entwicklung mitten in der Trotzphase (s. gezielter Suchlauf unter "Trotz"). Den Trotz brauchen die Kinder, um ihr gerade entdecktes Selbst gegen den Willen der Anderen durchzusetzen (s.a. emotionales Bewusstsein, Teil 3, link oben links). Im Grunde gehen Sie sehr richtig damit um, außer dass Sie Ihren Sohn dann gegen seinen Willen mit ins Haus nehmen. Lassen Sie ihn warten, bis Sie den Einkauf hinein gebracht haben, und bringen ihn dann in den Garten. Damit ersparen Sie sich den Trotzanfall ganz. Aber es wird Situationen geben, da müssen Sie handeln. Wenn das Kind aber erlebt, dass auch einmal seinem Willen nachgegeben wird, dann gibt es mit seinem Willen auch einmal den Anderen nach. Sozusagen eine Art Tausch: einmal gewinnt der andere, einmal gewinnt das Kind. So jedenfalls wird es vom Kind emotional erlebt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.08.2009