Frage: Schreiattacke - was tun?

Frohes neues Jahr Dr. Posth, Ihrem Rat entsprechend, haben mein Mann und ich die Feiertage genutzt, um unsere fast 7 Monate alte Tochter von den nächtlichen Stillmahlzeiten zu entwöhnen. Mit viel RumTragerei und Schukelei hat es auch ganz gut geklappt und nach ca. 2 Wochen lässt sie sich relativ schnell wieder in den Schlaf 'flüstern'. Sie bekommt abends 200ml Haferbrei, ist also laut Kinderarzt für 12 Stunden satt. Gestern nacht hatte sie um 2:30 so einen Schreianfall, dass sie sich nicht mal mehr auf dem Arm beruhigen liess. Nach 2h gab ich auf und stillte sie, woraufhin sie kräftig trank und wieder einschlief. Nun bin ich natürlich unsicher. Bedeutet langes Schreien Hunger oder hätte ich konsequent bleiben müssen? Sie war aber so gestresst vom Schreien, dass es mir das Herz gebrochen hat. Können Sie mir einen Rat geben, falls das wieder vorkommt? (Öfter scheint sie um 2 Uhr superhellwach zu sein). Sie geht um 19 Uhr ins Bett, schläft tagsüber nicht lnger als 1,5 Stunden.Danke

Mitglied inaktiv - 03.01.2007, 16:07



Antwort auf: Schreiattacke - was tun?

Hallo, die Schreiattacke in der Nacht muß keineswegs durch Hunger ausgelöst worden sein. Das Anlegen an der Brust hat noch immer eine so stark beruhigende Wirkung, so daß es weiter funktioniert. Es steht also in Frage, ob Sättigung die Beruhigung hervorgerufen hat, oder nur das Saugen an der Brust. Sie sollte also in Ihrem Bemühen um Brustentwöhnung in der Nacht weiter fortfahren und, falls es wieder zu einem solches Schreien kommt, auch an Zähne, Bauchschmerzen oder erste Träume denken. So könnte Dentinox-Gel, ein Viburcol oder Paracetamol-Zäpfchen zunächst einmal zum Einsatz kommen. Auch ein Tee-oder Wasserfläschchen ist in solche Momenten erlaubt. Auf keinen Fall darf man irgendwelche schlimmen körperlichen Beschwerden übersehen (meist Bauch- oder Ohrenschmerzen). Zum abendlichen Einschlafen gehört neben dem Brei auch noch ein wenig zusätzliche Milch. Und 19 Uhr erscheint mir etwas früh zum Schlafenlegen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.01.2007