Schon Loslösung?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Schon Loslösung?

Hallo Dr. Posth, meine T.(13M.) weint seit kurzem morgens wenn der Papa zur Arbeit geht.Mein Mann hat bisher die Abschiedsszenen dann immer hinausgezögert weil ihm die Kleine leid tat.Ich sagte jedoch,er solle sich nurn kurz verabschieden und sofort gehen.Unsere T. beruhigt sich dann auch sofort wenn der Papa zur Tür raus ist.Ist unser Verhalten so ok?Sind das schon die Zeichen der Loslösung?Auch sonst bin ich sofort "abgeschrieben" wenn Papa nach Hause kommt,oder auch wenn Oma kommt.Tut sich unsere Kleine weh will sie jedoch meist von mir getröstet werden.Ist es für die Losl. nicht noch zu früh?Oder steckt was anderes dahinter? Und verhalte ich mich richtig in folg. Situation?Meine T. möchte irgendwas und manchmal weiß ich einfach nicht was.Sie steigert sich rein,wirft sich hin und läßt sich nicht von mir hochnehmen/trösten.Ich rede dann beruhigend,fange sie beim hinwerfen ab und lege sie auf den boden.Nach einig.Sek. darf ich sie hochnehmen und trösten. Danke und VG J.

Mitglied inaktiv - 17.12.2007, 15:41

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Antwort auf: Schon Loslösung?

Hallo, weniger die Tatsache, dass Ihre Tochter beim Abschied vom Vater weint, ist Zeichen der Loslösung, als vielmehr die Tatsache, dass Sie als Mutter "abgeschrieben" sind, wenn er zu Hause ist. Im zweiten Lebensjahr kommt die Loslösung in Gang. Dass gleichzeitig die primäre Bindung zu Ihnen als Mutter weiter besteht, ersehen Sie daraus, dass Ihre Tochter in Momenten des Kummers einstweilen noch sofort zu Ihnen kommt. Der Ärger, der Ihre Tochter befällt, wenn sie sich nicht klar verständlich machen kann, ist kindstypisch, obwohl nicht alle Kinder so impulsiv reagieren. Das scheint Ihrer Tochter zueigen zu sein. Sie können tatsächlich sich nicht besser verhalten, als einen Moment abzuwarten, bis die Spitze der Wut vorüber ist, und dann beschwichtigend auf Ihre Tochter einreden. Ein wenig Trost wird sie dann auch genießen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.12.2007

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