Frage: Schnullerreduzierung

Hallo Herr Dr. Posth, wir haben bei unserem Sohn 2 Jahre+3 Monate begonnen, den Nuki auf Nachts und das Ausruhen im Bett zu reduzieren. Er findet immer einen im offenen Bett und kann ihn dort auch gerne benutzen, um auszuruhen. Er war schon immer sehr nuckelbedürftig und würde ihn wahrscheinlich den ganzen Tag drin lassen. Seitdem der Nuki reduziert wurde, redet er zwar viel mehr, ist aber auch oft schlecht drauf und quengelig /weinerlich, wenn wir nicht gerade unterwegs und er abgelenkt ist. Sein Kuscheltier nimmt er nicht als Ersatz an. Wir haben das Gefühl, wir machen uns alle seit 4 Wochen das Leben schwer damit, obwohl wir es nur gut meinen. Jetzt nimmt er statt Nuki manchmal einen Finger. Das wollten wir natürlich nicht damit bezwecken. Was können wir tun, ohne wieder auf Anfang zu gehen und unseren Erklärungen und sein Verständnis nicht ganz zu widersprechen? Vielen Dank und viele Grüße Anette

Mitglied inaktiv - 09.08.2010, 13:48



Antwort auf: Schnullerreduzierung

Stichwort: Nuckel Liebe Anette, es ist richtig, dass man im 3. Lebensjahr langsam mit einfachen Regeln vorgeht, wenn man ein bestimmtes Verhalten beeinflussen möchte. Das gelingt aber nicht von Anfang an. Und das Regelverständnis wird eher gegen Ende des 3. Lebensjahr so richtig greifen als gleich am Anfang. Der Nuckel hilft dem Kind seine Gefühle zu regulieren. Folglich ist sein Fehlen ein Anlass zu stärkeren Misslaunen. Viele Kinder haben ein anderes Übergangsobjekt, was dann bei der Regulation hilft ohne dass genuckelt werden muss. Ihr Sohn hat es leider nicht, so dass er auf den Nuckel angewiesen ist. Sie können jetzt aber noch zurück in der Form, dass Sie ihm den Zugang zum Nuckel wieder dann ermöglichen, wenn er am Tage mit seinen Gefühlen nicht klar kommt. Zum Reden aber und wenn es ihm gut geht, sollte der Nuckel weiterhin nicht mehr greifbar sein. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.08.2010