Frage: Schnullerentwöhnung

Hallo! Die "Schnullerfee" hat den Schnuller meines Sohnes (genau 3 Jahre alt) vor ca. 10 Tagen geholt. Die ersten 2 Nächte waren erstaunlicher Weise sehr gut, fast wie immer. Ab dem 3. Abend fing er aber ständig an zu jammern, hat sich an mich geklammert, wollte dass ich bei ihm bleibe, mich zu ihm lege, schmusen, küssen und hat ständig geweint (alle 2 Stunden mußte ich ihn nachts beruhigen). Nach seinem Schnuller hat er aber nicht gefragt! Nach 6 Tagen habe ich - leider zu spät - hier gelesen und beschlossen ihm den Schnuller nur für die Nacht wieder zu geben. Ich habe ihm gesagt, die Schnullerfee hat wohl einen vergessen und morgens muss er ihn immer schnell in ein Kästchen legen, damit sie ihn nicht findet. Er hat es akzeptiert und schläft seit dem wieder ganz ruhig. Ist sein Verhalten wirklich nur auf den Schnullerentzug zurückzuführen oder sollte ich noch nach anderen Ursachen suchen (mein Mann und ich leben seit 11 Monaten getrennt, ist aber soweit alles harmonisch). Danke!

Mitglied inaktiv - 28.07.2008, 14:49



Antwort auf: Schnullerentwöhnung

Stichwort: Übergangsobjekt Hallo, das Beispiel Ihres Sohnes ist sicher geeignet, die große Bedeutung des Übergangsobjektes herauszustellen. Und die 3-jahresgrenze ist eben noch zu früh. Man braucht eigentlich keine weitere Erklärung für das, was passiert ist. Zugegeben, die Trennung von Ihrem Mann hat Ihren Sohn zusätzlich unter erheblichen psychischen Druck gesetzt und die permanente Verfügbarkeit der primären Bezugsperson, symbolisiert im Saugobjekt Schnuller, erweitert das Grundprinzip auf eingängige Weise. Aber auch die Grundposition allein genügt schon. Sie haben also ganz richtig gehandelt und brauchen jetzt erst einmal nichts weiter zu tun. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.08.2008