Hallo Herr Posth,
Mein Sohn (2J.,8Mon.) Benötigt bei seine Tagesmutter keinen Schnuller. Auch nicht zum Schlafen, trösten etc. Dort ist er ein großer Jung sagt er. Sobald ich oder mein Mann Ihn abholen, verlangt er seinen Schnuller. Legt ihn natürlich zwischendurch mit den Worten er sei ein großer Junge weg, bis er Ihn zum trösten, kuscheln,schlafen oder einfach so wieder verlangt. Dies bei Nachfragen durchaus mit den Worten er sei jetzt ein baby!? Haben Sie eine Idee dazu und einen Vorschlag, wie damit umzugehen ist? Er lebt übrigens in einer sehr libevollen und zugewandten Familiensituation. Ist gut von mir als Mutter gelöst, hat einen glücklicherweise zwar arbeitenden, aber dennoch sehr präsenten Vater. Ihr Forum hat im Umgang mit ihm einen sehr hohen Stellenwert, wir warten gespannt auf Ihr Buch, welches wir bereits bestellt haben.
Liebe Grüße
willie
Mitglied inaktiv - 30.04.2007, 18:00
Antwort auf:
Schnuller
Liebe Willie, das "Schnullerproblem" ist leicht erklärt, wenn man zugrunde legt, daß der Schnuller die Funktion eines Übergangsobjektes (s.a. gezielter Suchlauf) besitzt. Bei der Tagesmutter versucht Ihr Sohn, "ein großer Junge zu sein", vermutlich weil die Tagesmutter ihm dieses Bild von sich selbst einzuimpfen versucht. Viele Menschen halten den Schnuller für ein Ding, das Kinder möglichst schnell überwinden sollten.
Zu Hause traut sich Ihr Sohn, seine Gefühle wieder ehrlicher zu benennen und kommt so in einen entspannteren, inneren Zustand zurück. Das tut ihm sicher gut. Allerdings ist er inzwischen "infiziert" von der Meinung, Schnuller brauchten nur Babys. Eigentlich ist er für diese "Auffassung" noch ein bißchen zu jung. Lassen Sie ihm noch diese Gefühle bis etwa zum 4. Geburtstag. Er geht ja mit dem Schnuller jetzt schon kritisch um. Viele Grüße
PS: mein Buch kann, lt. Verlagsauskunft, voraussichtlich in knapp 3 Wochen ausgeliefert werden!
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.05.2007