Frage:
Schnuller Abgewöhnung, Sehr geeherter Dr. Posth, A, 27 M. ist ein cleveres,
selbstsicheres u. liebes Mädchen, sichere Bdg,engag.Papa,LL top.Sie ist nur sehr auf den Nucki fixiert, den sie oft braucht u.sucht (sagt dann:ohne Nucki geht es nicht).Ich sehe das locker,v.A. wg. der traumatischen Erfahrung,die ich `73 mit 4J bei einem KH-Aufenth. machte; Ich nahm den Daumen und hatte ein Tuch.Es wurde damals keine Rücksicht auf meine Ängste genommen;Elternbesuch nur 1x/Woche.Schwestern wollten mir sofort das Tuch wegnehmen und mich so vom Nuckeln abhalten.Ich erinnere mich sehr genau an meine Panik, wie ich dann die Zeit überstehen soll. Daher soll A. nach ihren Bedürfnissen nuckeln;ich achte darauf, dass sie nicht aus Langew. nuckelt u.habe zahnfrdl. (Zähne lt. ZA ok) Nucki. Nun meinen Viele den Nucki besser jetzt abzugewöhnen, was ich strikt ablehne. A selbst hält den Nucki inzwischen schon fest, wenn sie darauf angespr. wird, was mich in meiner Einstellg bestärkt.Ich denke auch, dass sie ihn braucht,um sich weiter zu lösen. Ist auch aus Ihrer Sicht richtig?
von
Schru
am 11.06.2012, 08:30
Antwort auf:
Schnuller Abgewöhnung, Sehr geeherter Dr. Posth, A, 27 M. ist ein cleveres,
Hallo, ja der Nuckel erfüllt genau genommen zwei Funktionen. einmal die Funktion der Selbstberuhigung durch ständiges Saugen (Trost). Inwieweit körpereigene Opiate (Endorphine) dadurch vermehrt zur Ausschüttung gelangen ist Forschungsgegenstand. Zweitens dient der Nuckel als Übergangsobjekt zur Loslösung. Schließlich macht er in gewisser Weise selbstständig. Denn mit dem Nuckel traut sich ein Kind vielmehr als ohne ihn. Aber im Alter von 2 bis 3 Jahren müssen erste Regeln her. Also kein Schnullern beim Sprechen, Essen, was logisch ist und beim intensiven Spielen. Schnullern ja bei Müdigkeit, Traurigkeit, großer Langeweile und großen Herausforderungen. Mit 4 Jahren haben sich wichtige Schritte in der Sozialisation vollzogen oder sind dabei sich zu vollziehen. Dann kann am Geburtstag die Schnullerfee kommen und den Schnuller gegen ein beesonderes Geschenk eintauschen. Das akzeptieren erfahrungsgemäß alle seelisch gesund entwickelten Kinder. Viele Grüße PS. wie schrecklich man früher in diesem Punkt mit Kindern umgegangen ist, zeigt sich in Ihrer Schilderung.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.06.2012