Mein Sohn, 11,5 Monate war schon immer ein schlechter Schläfer, wachte nachts häufig auf, wollte oft gestillt werden usw. Seit ca 4 Wo ist er abgestillt, bekommt um 7.30 Uhr seine Flasche und schläft im Maxi Cosi ein und wird schlafend ins Bett gelegt. Wenn er nachts aufwacht, schläft er meist nur auf dem Arm wieder ein, schläft dann auch oft den 2. Teil der Nacht im Ehebett. Gegen 4. 00Uhr wird er oft wach und braucht dann sehr lange bis er wieder einschläft, er wälzt sich dann unruhig hin und her und findet einfach nicht mehr in den Schlaf. Wie kann man ihm (und mir helfen), damit er besser schläft? Er ist doch auch alt genug, um alleine einschlafen zu lernen. Wie kann ich ihn dabei unterstützen, ohne ihn lange schreien zu lassen. Was könnte die Ursache für diese Unruhe sein? Diese Schlafprobleme, die sich jetzt schon das ganze 1. Lebensjahr hinziehen rauben so viel Kraft. Haben Sie einen Rat?
Mitglied inaktiv - 10.05.2010, 09:12
Antwort auf:
schlechter Schläfer
Hallo, es ist ein irrige Vorstellung der modernen Gesellschaft zu meinen, ein Säugling könne oder müsse alleine einschlafen. Das Gegenteil ist in Wahrheit der Fall. Ein Säugling besitzt noch kein seelisches Rüstzeug, seine Angst vor dem Verlassenwerden oder dem Bedrohtsein mit eigenen inneren Mechnanismen in den Griff zu bekommen. Diese Gefühle sind jedem Menschen von Natur aus zueigen und genetisch codiert. Die immer gefährliche Menschheitsgeschichte kommt darin zum Ausdruck. Zwar existieren solche Bedrohungen heutzutage praktisch nicht mehr, aber davon hat sich die Vererbung noch nicht verabschiedet.
Insofern handeln Sie vollkommen richtig, Ihren Sohn bei Erwachen in der Nacht sofort zu beruhigen und ihn notfalls auch auf den Arm zu nehmen. Lassen Sie sich nicht einreden, Sie verwöhnten ihn damit. Sie geben ihm dadurch nur ganz viel Urvertrauen, und das braucht ein Mensch, um gestärkt aus der frühen Kindheit hervorzugehen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.05.2010