Frage: Schlechter Schäfer

Guten Tag Dr. Posth, mein Sohn (9 Mon) ist ein sehr schlechter Schläfer. In den 9 Monaten kam es nicht einmal vor, das er mal durchgeschlafen hat, nicht mal zufällig. Und 2 mal hat er es geschafft, 4-5 Std am Stück zu schlafen (1x mit 3,5 Mon & 1x mit 8 Mon). Er ist immer im 2 Std Takt wach. Da mein Mann viel im Ausland arbeitet, kann er mir nicht viel helfen, aber ich bin am Ende meiner Kräfte. Habe mich bei Ihren Stichwörtern durchgelesen und beachte die Schlafmethoden jeden Tag. Nach der Flasche (Folgemilch 3), Schlafritual und Schlafen mit Schnuller um 19:30- ohne Probleme, dann alle 50 Min wach -Schnuller in Mund- schläft sofort weiter, das geht bis 23 Uhr. Da gehe ich schlafen und nehme ihn mit in mein Bett. Ab da wacht er alle 2 Stunden auf. Manchmal weint er lange und muss getragen werden. Um 4/5 Uhr wird er gestillt und ist dann um 7 Uhr wach. KA hat mir Ferber empfohlen. Hat auch nicht geholfen. Bei wem kann man sich professionel therapieren lassen? Denn ich kann nicht mehr!

Mitglied inaktiv - 30.03.2009, 13:00



Antwort auf: Schlechter Schäfer

Hallo, es gibt immer nur die zwei Möglichkeiten, entweder mit der natur im Kind zu arbeiten oder gegen sie. Das Konditionierungsprogramm nach Ferber ist gegen die Natur und einmal angewandt, hinterlässt sie oft eine langanhaltende Schlafstörung, also das Ergebnis, das man eigentlich beseitigen wollte. Das Schlafenlegen eines Säuglings um 19.30 ist eine optimistisch frühe Zeit. Wenn man bedenkt, dass auch ein älterer Säugling nur etwa 8 Stunden Durchschlafzeit kennt, denn ist für ihn um ca. 3 Uhr in der Nacht morgens früh. Dann braucht er auch wieder Nahrung. Das Wachwerden alle 2 Stunden entspricht dem jewqeiligen Wechsel vom Tiefschlaf in den Traumschlaf. Die erste Stunde Wechsel überschläft er offenbar. Das Beste wäre wahrscheinlich, erst einmal schrittweise die Einschlafzeit nach hinten zu verschieben, so dass die Nachtschlafzeit ausgewogener ist. Dann sollten Sie wahrscheinlich Ihren Sohn nicht gleich zu sich ins Bett holen, sondern ihn direkt neben Ihnen im eigenen Betchen schlafen lassen. Am Fußende Ihres Bettes geht natürlich auch. Versuchen Sie es einmal und schreiben mir nach Ostern wieder. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.04.2009