Hallo Herr Dr. Posth,
ich habe eine Frage bezüglich des Schlafverhaltens meines Sohnes, 16 Monate.
Er schläft schon seit er 6 Wochen ist im eigenen Zimmer im eigenen Bett, nie ohne Probleme. Einschlafen kann er selbstständig, ich bleibe aber häufig noch etwas im Zimmer.
Seit ca. 1 Woche ist es so, dass er nachts sehr viel weint, in einer Art, die ich so von ihm nicht kenne.
Er ist gesund, kein Fieber oder ähnliches.
Ich gehe dann zu ihm und sitze neben seinem Bett, streichle ihn. Er schläft wieder ein aber wenn er merkt, dass ich nicht mehr da bin, fängt er wieder an zu weinen.
Es ist so, dass er wieder vor einem der bekannten Schübe um die 75. Woche steht. Kann das der Grund sein?
Verwöhne ich ihn, wenn ich ihn in unser Bett hole?
Vielen Dank für Ihren Rat.
GLG
J.
von
Janci
am 25.06.2012, 07:18
Antwort auf:
Schlafverhalten mit 16 Monaten
Hallo, nein, Sie verwöhnen Ihren Sohn auf keinen Fall, denn sie gewähren ihm ja nur etwas, das er im Moment unbedingt braucht, die Nähe zu seiner Bindungsperson. Das kann daran liegen, dass er gerade die Wiederannäherungskrise durchlebt (s. gezielter Suchlauf), in der er die Unabhängigkeit seines Selbst und seiner Person erkennt, dadurch aber auch vermehrte Ängste entwickelt. Die Angst verursacht Stress und lässt ihn nicht wieder einschlafen. Sie werden erleben, dass er bei Ihnen im Zimmer, es muss nicht das Elternbett sein, sehr schnell zur Ruhe findet. Das Schlafen der Kinder im Schlafzimmer ihrer Eltern ist bis zu 3. oder 4. Lebensjahr ein völlig normaler Vorgang. Lassen Sie sich da nicht durch die Meinung aus dem Freundes- und Bekanntenkreis beirren. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.06.2012