Frage: Schlafumgebung

Hallo Dr. Posth, ich habe im Forum gelesen, dass die Schlafumgebung eine große Rolle spielt und Sie Stofftiere, Schmusedecken o.ä. empfehlen. Wir haben uns aber bislang nicht getraut, unserem Sohn (6 Monate alt) etwas in der Art mit ins Bett zu geben, weil wir Angst haben, er könnte sich das übers Gesicht ziehen. Der KiA hat uns auch eine Broschüre von der BZGA zur Risikominimierung des plötzl. Kindstotes mitgegeben, die eben u.a. auch vorgibt, ins Bett weder ein Nestchen noch Kissen, Decken (er schläft im Schlafsack) o. Stofftiere mitzugeben. Gilt das nur für jüngere Babys? Tagsüber schlief unser Sohn bisher im Kinderwagen (wird aber nicht immer geschoben!), der nun aber zu klein wird. Wie können wir ihm die Umgewöhnung ins Bettchen erleichtern? Wenn wir es bisher versucht haben, ist er zwar schnell eingeschlafen, aber nach 30 min wieder aufgewacht (so ist es auch im Auto oder an allen anderen Plätzen), nur im Kinderwagen (auch wenn er nur still steht!) schläft er länger. VG

Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 07:59



Antwort auf: Schlafumgebung

Hallo, die Broschüren, die den Eltern verteilt werden, um den plötzlichen Kindstod zu vermeiden, sind insgesamt richtig und zu befürworten. Nicht jedes Detail ist allerdings wirklich lebensnah. Aber es stimmt, dass Schmusedecke und dicke Stofftiere in einem Babybett noch nichts verloren haben. Auch ein "tiefes" Kissen gehört nicht ins Bett bis noch ins Kleinkindalter. Der kleine Schlafsack ist die ideale Zudecke und das Kind gehört ins Elternschlafzimmer. Auch das steht inzwischen in jeder fortschrittlichen Broschüre, weil aktuelle Studien wiedereinmal das belegen, was entwicklungspsychologische Erkenntnisse schon seit Jahren "predigen". Sogar der Schnuller feiert fröhliche Urständ, seit eine neue Studie herausgefunden hat, dass mehr Kinder ohne Schnuller am pl. Kindstod verstarben als mit Schnuller. So geht die Wissenschaft vor. Sie sollten sich ein Beistellbett mit Rädern für Ihren Sohn anschaffen. Dann ist der Übergang vom Ki-ga zum Bett am leichtesten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.02.2010