Hallo,
meine Tochter (3 Monate) hat eine Lieblingsseite (rechts). In die andere Richtung bewegt sie den Kopf sehr selten und ungern. Wenn sie den Kopf in die ungeliebte Richtung dreht, hebt sie dabei die Schulter mit. Man merkt aber, dass es ihr schwer fällt und deshalb vermeidet. Außerdem hat sie Schwierigkeiten beim Einschlafen. Sie schreit dann viel und schläft erst ein, wenn sie völlig kaputt ist, oder wenn sie an die Brust darf (ich weiß, dass sie keinen Hunger hat).
Nun habe ich mich schon mit dem Kiss-Syndrom beschäftigt, da mein Sohn damals ein Schreikind war.
Jetzt meine eigentliche Frage: Warum haben Kinder, die am Kiss-Syndrom leiden, Schlafstörungen?
Vielen Dank und liebe Grüße
Michaela
Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 13:44
Antwort auf:
Schlafstörungen
Liebe Michaela, die Frage kann ich Ihnen so nicht beantworten, weil sie die Anerkennung des KISS voraussetzt. Das KISS ist aber eine Orthopäden-Erfindung, die sich bis heute nicht hat beweisen lassen. Dafür gibt es aber viele neuropädiatrische (Kindernervenärzte) Befunde, die die unterschiedlichen Reifungvorgänge beider Köperhälften, was die muskuläre Spannung angeht gut erklären. Die Auswirkungen dieser Spannungsunterschiede in der Rückenmuskulatur gelangen über die Kopfstrecker bis zur Kopfhaltung. Dagegen hilft nur eine ausgefeilte krankengymnastische Behandlung auf neurophysiologischer Basis. Die ist aber nur nötig, wenn sich eine Seite des Kopfes durch die Rückenlage stark abflacht (Plagiocephalus). Mit zunehmender Reife verschwindet das Phänomen sehr häufig aber auch spontan (was viele "Heilungen" erklärt, die dann genau in dieser Phase vorgenommen werden). ein Versierter KiA/KiÄ kann Ihnen helfen. Hier im Form gibt es übrigens inzwischen auch eine kinderorthopädische Seite.
Das Schreien hat fast immer andere Gründe (z.B. Trimenonkoliken, s. gezielter Suchlauf, oder auch unter Säuglingsschreien/Schreibaby). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 23.01.2009