Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unser Sohn Oliver ist fast 8 Monate alt und hat bis vor 3 Wochen beinahe jede Nacht von 19 Uhr bis 6 Uhr durchgeschlafen. Neuerdings schläft er abends häufig über seiner Flasche ein. Wir bringen ihn dann schlafend ins Bett und ca. nach 1 Stunde wacht er auf und weint. Manchmal dauert es bis 22:30 Uhr, bis er sich wieder beruhigen lässt. Wenn er mal nicht über der Flasche einschläft, ist es sehr schwer ihn ins Bett zu bekommen. Sobald wir ihn hinlegen, schreit er. Er beruhigt sich nur, wenn wir ihn streicheln und seine Hand halten. Wenn wir meinen, dass er eingeschlafen ist und sein Zimmer verlassen, wacht er auf und schreit. Dabei ist er oft so müde, dass er sich kaum noch drehen kann. Es kommt auch häufig vor, dass er nachts aufwacht und er ohne Milchflasche nicht mehr einschlafen kann. Er scheint aber wirklich Hunger zu haben, da er diese restlos austrinkt. Wasser trinkt er nur sehr wenig und schreit dann weiter. Am Tag bekommt er folgendes zu essen: Morgens und vormittags eine Flasche Milch (HA1), mittags Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)Brei + Wasser, nachmittags 1 Flasche Milch + manchmal Obstbrei und abends Griess- oder Abendbrei + 1 Flasche Milch. Ich glaube auch nicht, dass er tagsüber zu wenig Zuwendung bekommt. Ich bin im Erziehungsurlaub und habe viel Zeit für ihn. Tagsüber schläft er meistens vormittags 1 bis 1,5 Stunden und nachmittags 1 bis 2 Stunden (dabei hat er keine Einschlafprobleme). Wir haben auch schon gedacht, dass er vielleicht Schmerzen hat oder zahnt. Aber sobald wir ihn auf den Arm nehmen, ist er ruhig. Zähne hat er übrigens noch keine. Meine Eltern und Schwiegereltern warnen uns, wir würden unser Kind zu sehr verwöhnen und es wäre nicht normal ihm nachts noch die Flasche zu geben. Sie meinen, wir sollten ihn einfach mal schreien lassen und etwas strenger mit ihm sein, sonst würde das alles in einen Machtkampf ausarten und wir würden uns einen kleinen Tyrann heranziehen. Wir glauben aber nicht, dass dies der richtige Weg ist. In den letzten Wochen hat Oliver enorme Fortschritte gemacht: er kann immer besser krabbeln und er zieht sich an den Gitterstäben seines Bettchens hoch und kann lange stehen. Kann es sein, dass diese Entwicklungen sehr anstrengend für ihn sind und er deshalb so unruhig ist? Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Ratschläge geben könnten, wie wir unserem Kind helfen können. Herzlichen Dank im voraus. Kathleen Echégut
Mitglied inaktiv - 18.05.2004, 11:43