Schlafprobleme- Gewöhnung an die Trennung beim Einschlafen

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Schlafprobleme- Gewöhnung an die Trennung beim Einschlafen

Sehr gehrter Herr Dr. Posth! Unser Enkel (14 Monate) ist ein- wie wir finden- ausgeglichenes Kind, munter fröhlich und entdeckungsfreudig. Probleme indes gibt es dagegen beim Einschlafen. Er schläft nur auf dem Arm seiner Mama ein und das oft erst nach längerer Zeit. Beim Papa klappt es besser. Tochter und Schwiegersohn lehnen die Ferber- Methode ab. Nun habe ich in einem Beitrag von Karl Heinz Brisch (Kinder und Jugendpsychiater und Psychotherapeut aus München) einen Beitrag zur " Gewöhnung an die Trennung beim Einschlafen" gelesen. Er nennt das bindungsorientierte Gewöhnung an das Allein- Einschlafen. Ich neige dazu das als geschönte F- Methode zu sehen, bin mir aber nicht sicher und würde gern Ihre Meinung dazu zu hören .Ist das vielleicht doch ein akzeptabler Weg .? Ihre Meinung ist mir wichtig und ich bedanke mich sehr für Ihren tollen Einsatz für die Belange der Kinder. Herzlichen Gruß Dagmar

von linolesen am 27.01.2014, 09:07



Antwort auf: Schlafprobleme- Gewöhnung an die Trennung beim Einschlafen

Hallo, Herr Brisch hat in der letzten Zeit ein paar neue Texte zum erzieherischen Verhalten in der frühkindlichen Entwicklung verfasst. Er steht wie jeder andere "Bindungstheoretiker" vor der Aufgabe, kindgerechtes elterliches Verhalten mit von vielen Eltern gewünschten (um nicht zu sagen geforderten) main-stream-Ansichten in Übereinstimmung zu bringen. Die gewöhnliche Psychologie, die ja stark verhaltenstherapeutisch ausgerichtet ist, unterwirft sich diesen Trends viel leichter. Ich selbst stehe vor demselben Problem, habe aber ein, wie ich finde, relativ ausgeklügeltes Programm entwickelt (BBFEE, s. mein neues Buch: Gewaltfrei durch Erziehung), in dem kindliche Bedürfnisse und elterliche Ansprüche miteinander verträglich werden. Allerdings steht bei mir das kindliche Bedürfnis, gemessen an seinem Entwicklungsforschritt und seiner Reife, immer an erster Stelle. So befürworte ich die langsame Änderung der Einschlafbegleitung im zweiten Lebensjahr vom unmittelbaren Körperkontakt zum Blick- und Hörkontakt. Wie das ohne Angst und Stress für das Kind vonstatten gehen kann, habe ich im gezielten Suchlauf unter "Einschlafprobleme im Kleinkindsalter" des Öfteren erklärt. Aber bei mir gehört die Einschlafbegleitung bis ungefähr zum 4. Geburtstag, aber auch noch darüber hinaus, zum natürlichen Entwicklungsprozess des Kindes dazu. Das Alleine-Einschlafen ihrer KInder kann kein Ziel von Eltern in der frühen Kindheit sein. Allerdings können die Kinder, je nach Reife, ab 3 bis 4 Jahre in ihrem Zimmer schlafen und wollen das sogar. Denn dadurch fühlen sie sich in ihrer Selbstständigkeit gestärkt. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.01.2014



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