Lieber Herr Dr. Posth,
Unser Sohn, 20 monate, schläft einfach nicht durch. Er wacht ständig näht's auf und will dann unbedingt aus seinem Gitterbettchen, welches direkt neben dem Elternbett steht. Er ist nicht zu beruhigen und macht so lange Theater bis er dann in unser Bett kommt, wo er sich aber auch herumwälzt und zwanghaft an meinen Haaren zupft. Er schläft oft erst gegen 4 Uhr ein, wir müssen aber schon um 6 aufstehen. MEINE KRÄFTE SIND AM ENDE. Wenn sie so gegen schlafprogramme sind, was genau empfehlen sie dann Eltern wie mir. Wir brauchen unseren Schlaf und ich bin so verzweifelt, dass ich darüber nachdenke, ihn in sein Zimmer zu sellen und dann muss er schreien. Ich bin eig. Total dagegen, aber ich kann so nicht mehr weiter leben. Ich brauche Schlaf. Stört ihn vielleicht das Schnarchen das Vaters? Bitte sagen sie mir, wie wir Vorgehen sollen?
Vielen Dank
von
MamavonT
am 08.04.2013, 08:04
Antwort auf:
Schlafproblem 20 Monate
Hallo, es gibt nicht die Alternative unruhiger Schläfer mit ständigem Erwachen auf der einen Seite und Schlafprogramme auf der anderen. Das wäre eine unzulässige Zuspitzung des Schlafproblems im frühen Kindesalter auf zwei Extreme. Es gibt Reifungsprozesse, und es gibt Empfehlungen, wie man im ersten und zweiten Lebensjahr dafür sorgt, dass ein -soweit von einem kleinen Kind zu erwarten- gesundes Schlafverhalten zustande kommt. Die aber sind in diesem Forum und manch anderem Forum herauf und herunter dekliniert worden, auch auf die jeweils individuelle Problematik zugeschnitten (s. gezielter Suchlauf unter "Einschlafprobleme ..., Ferbern" usw.). Wenn man das alles beachtet, dann dürfte es keine wesentlichen Schlafprobleme im frühen Kindesalter mehr geben. Das stimmt auch zum großen Teil. Aber es gibt nicht so selten organische Probleme für eine Schlafstörung (obstruktives Schlafapnoesyndrom, kurz OSAS), und es gibt wirklich selten angeborene Schlafprobleme, die genetisch zu deuten sind. Das OSAS erkennt mann am starken Schnarchen des Kindes (nicht des Vaters, was tatsächlich auch stören kann) und an der Tagesmüdigkeit. Vergrößerte Rachenmandeln und manchmal auch Gaumenmandeln stecken dahinter. Das kann man untersuchen. Wie ist das bei Ihrem Sohn? Hat er z.B. auch gehäuft Mittelohrentzündungen? Gibt es auf der anderen Seite Schlafstörungen in der Familie? Also um Ihnen etwas Gutes raten zu können, brauchte ich mehr Information. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 11.04.2013