Frage: Schlafgewohnheiten

Lieber Herr Dr. Posth, unser Sohn (16 Monate alt) schläft von ca. 20:30 Uhr bis 8:00 Uhr im Beistellbett. Manchmal ist er schon um 5:00 Uhr wach, klettert in unser großes Bett, "erzählt" und "singt" ca. 45 Minuten und schläft in meinem Arm dann noch bis ca. 9:00 Uhr weiter. Mittags schläft er teilweise nur noch eine halbe Stunde oder auch gar nicht mehr, wenn er bis 9:00 Uhr geschlafen hat. Ich richte seine Schlafzeiten danach, wie er müde wird. Wenn er nicht schlafen möchte, dann muss er das auch nicht, biete ihm aber die Gelegenheit dazu (trage ihn herum oder lege mich mit ihm ins Bett), wenn ich den Eindruck habe, dass er müde ist, er seine Umgebung aber noch zu spannend findet. Unser Sohn war als Säugling ein ganz schlechter schläfer, deshalb bin ich froh, dass er mittlerweile so entspannt ein- und auch sehr oft durchschläft. Muss ich ihm trotzdem feste Zeiten angwöhnen? Eine Freundin z.B. legt ihren Sohn immer um 13:00 Uhr hin, egal ob er wirklich schlafen möchte. Danke. Maxi

Mitglied inaktiv - 30.08.2010, 11:53



Antwort auf: Schlafgewohnheiten

Hallo, die "festen" Zeiten oder Tagesrhythmen sind zweifellos hilfreich für ein Kind, vor allem wenn es sich selbst noch schlecht unter Kontrolle hat. Aber ganz so sklavisch muss man sich nicht daran halten. Jede Regel verstärkt sich durch eine Ausnahme hier und da. Aber ein Kind zum Schlafen hinzulegen, wenn es gar nicht müde ist, ist genauso falsch und schlecht wie ein Kind zum Essen zu bewegen oder zu zwingen, wenn es keinen Hunger hat. Das Kind verlernt dadurch, auf seine "innere Stimme" zu hören, und beginnt sich danach zu richten, was andere Menschen ihm einflüstern. Das kann vor allem beim Essen fatale Folgen haben, wie hinlänglich bekannt ist. Aber auch Schlafstörungen können sich später einstellen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.09.2010