Hallo Herr Posth,
mein Sohn ist jetzt 8 M. alt und wir haben immer wieder mit unruhigen Nächten zu kämpfen. Er schläft bei uns im Schlafzimmer im eigenen Bettchen. Mit dem Einschlafen hatten wir noch nie Probleme. Er schläft selbständig mit Schnuller u. Schmusetuch ein.
Nachts ist er sehr unruhig, wälzt sich hin und her. Ich versuche dann ihn mit Schnuller u. streicheln zu beruhigen. Wenn ich das nicht mache kommt er auf u. ist putzmunter. Ist es richtig in so einem Fall schon einzuschreiten oder soll man ihn hier in Ruhe lassen? Ist es normal, (REM Schlaf usw. ist mir bekannt) dass er sich oft so stark hin u. herwälzt u. das ganze Bett abkommt?
Wenn er aufwacht, haben wir ihn bisher immer in unser Bett geholt. Nur so schläft er weiter. Nur meine Frage, gewöhne ich ihm das dann nicht auf Dauer an? Und ab wann ist es eigentlich der richtige Zeitpunkt sein Bett in ein eigenes Zimmer zu bringen? Ist es dort nicht ruhiger für Ihn?
von
sonja.bauer83
am 11.02.2013, 08:10
Antwort auf:
Schlafen
Hallo, zum ruhigen Schlafen eines Kindes gibt es, wie Sie wissen, zahllose Aspekte. Selbst wenn man die weltanschaulichen Standpunkte weglässt, ist es immer noch schwierig im Einzlfall zu sagen, was gut und richtig und was falsch. Zunächst ist selbstständiges Einschlafen kein Ziel in den ersten 3 bis 4 Lebensjahren, Wenn es ein Kind aber freiwillig tut, weil es guter Einschlfer ist, dann ist auch das in Ordnung. Nächtliche Unruhe im 2. Lebenshalbjahr hat häufig etwas mit Zahnen zu tun (auch wenn gegenteilige Meinungen immer wieder kolportiert werden) oder auch mit motorischen Entwicklungsschritten. Der REM-Schlaf ist normalerweise mit einem Abschalten der Motorik verbunden, bei diesen Kindern aber nicht. So bewegen sie sich halb robbend halb krabbelelnd durch ihr Bettchen und stoßen natürlich irgendwo an. Dann werden sie wach und rufen oder weinen mehr oder weiniger schnell nach ihren Eltern. Daher ist es schon richtig, die Unruhe noch im Schlafzustand zu beseitigen, falls das noch gelingt. Im Elternbett weiterschlafen charaktrisiert die Bindungssicherheit.
Das eigene Zimmer interessiert eine Kind erst -je nach Reife- mit 3 bis 4 Jahren. Seit Jahrhunderten schliefen die Kinder also so lange bei ihren Etern und eigentlich nur in den westlichen Industrienationen wird dieses Prinzip zunehmend durchbrochen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.02.2013