Sehr geehrter Dr. Posth,
unser Sohn wird am Mittag und am Abend in den Schlaf gestillt (13 Monate) und in der Nacht wenn er aufwacht (ca 2-3x).
Nun möchte ich langsam ganz abstillen. Welche Reihenfolge ist zu bevorzugen?
Nächtliches Abstillen: Kann ich um 5 Uhr einmal stillen? Er akzeptiert kein Fläschchen bzw Schnuller und um 5 aufstehen um Brei zu kochen ist mir definitiv zu früh. Die letzte Stillmahlzeit bekommt er gegen 22.30 wenn ich ins Bett gehe. Gegen 19Uhr ca 150 bis 200 ml Brei.
Wieviel Tagschlaf braucht ein Kind seines Alters?
Neulich hat er am Mittag bloß eine halbe Stunden geschlafen, war dann zwar furchtbar knötschig, hat dafür die Nacht mit nur einer kurzen Unterbrechung durchgeschlafen. Sonst schläft er zwischen 1-2 Stunden am Mittag. Abends geht er um 19.30 ins Bett und schläft mit 2-3 Unterbrechungen bis ca 7 Uhr.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Ich finde Ihre Arbeit hier im Forum super! Ebenso Ihr Buch!
Liebe Grüße Christina
von
Stina9
am 12.03.2012, 08:00
Antwort auf:
Schlafen und Stillen
Liebe Christina, allen Beobachtungen zufolge scheint der beste Weg der zu sein, erst am Tage abzustillen und dann in der Nacht. Einschlafstillen am Abend als Teil des Rituals kann aber vorerst beibehalten werden, d.h. bis ins 2. Lebensjahr hinein. Das frühmorgendliche Stillen ist ein Gewissenskonflikt. Es ist natürlich sehr bequem, sein Kind noch einmal kurz an die Brust zu legen und den ersten Hunger stillen zu lassen, um dann am besten gemeinsam noch ein Runde weiter zu schlafen. Und hier sollte die Bequemlichkeit über dem Prinzip stehen. Unter dem Stichwort "Brustentwöhnung in der Nacht" finden Sie viele Antworten zum nächtlichen Abstillen.
In der Regel schläft ein Kind im 2. Lebensjahr mittags noch 1 bis 2 Stunden. Aber das ist sehr variabel und es gibt viele Kinder, die noch im Laufe des 2. Lebensjahrs mit dem Mittagsschlaf aufhören. Da sich der Tagschlaf vom Nachtschlaf weitgehend abzieht, müssen Eltern entscheiden, was ihnen wichtiger ist. Vielschläfer schlafen aber auch nachts recht lange, während sie gleichzeitig noch einen langen Mittagsschlaf benötigen. Man muss es als Eltern einfach ausprobieren, was das beste für das eigene Kind ist. Viele Grüße und vielen Dank für Ihr Lob.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.03.2012