Lieber Herr Dr. Posth,
ich weiß, allgemeine Schlaffragen beantworten Sie nicht, aber
im Moment bin ich ziemlich verzweifelt. Vielleicht haben Sie doch
einen Tipp. Meine Antonia - Ende Januar 2 Jahre alt - will im
Moment nur noch mit mir im Elternbett einschlafen. Späteres
'Verlegen' dorthin und auch einschlafen in ihrem Bett scheitert.
Sie tobt derart, dass ich Angst bekomme sie verletzt sich -
ist z. B. schon einmal aus dem Gitterbett gefallen, hat lauter
blaue Flecken an der Stirn vom Kopf ans Bett hauen....
Meine Freundinnen mit ähnlich alten Kindern sagen - mit dem
Kind einschlafen, dies sei eine Phase die sich gibt. Oder ist
hier Ihrer Meinung nach Konsequenz gefragt? Gestern habe ich
versucht - mit Beruhigen zwischendurch - das Einschlafen im
Kinderbett auszusitzen. Aber sie hat wirklich 2 Stunden gebrüllt,
dann habe ich aufgegeben...
LG Christina
Mitglied inaktiv - 04.01.2003, 11:12
Antwort auf:
Schlafen im Elternbett
Liebe Christina, der Widerstand eines Kindes in diesem Alter kann immens sein. Insofern wundert es mich immer, wenn Erzieher(innen) hier Konsequenz und Härte anmahnen. Die Schreidauer kann Stunden andauern und die motorischen Entladungen Verletzungen am eigenen Körper wie Zerstörungen an Gegenständen nachsichziehen. Und das alles um einer drauf los formulierten Konsequenz willen mit dem Versprechen an die Eltern, daß das Kind sich später leichter füge. Jahrhunderte vor uns haben meines Erachtens das Gegenteil bewiesen.
Was spricht dagegen, Ihre Tochter einstweilen im Elternbett zu akzeptieren, außer der eigenen Bequemlichkeit? Natürlich wird sie zunächst diese Gunst immer wieder einklagen, aber die Gunst, die Sie jetzt Ihrem Kind gewähren, ist Grundlage für die Achtung, die sie Ihnen als ihre Eltern später zuteil werden läßt.
Mit etwa vier jahren wollen praktisch alle Kinder mit stabiler Selbstentwicklung ihre eigene "Kuschel- und Schlafecke", am besten geteilt mit mehreren Stofftieren oder Puppen als Schlafbegleiter. Man muß das nur entsprechend vorbereiten und auch selber wollen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 06.01.2003