Hallo Hr. Dr. Posth,
zunächst danke für Ihre Antwort.
Ich muss da nochmals nachfragen...
Wenn also das Alter von 1 Jahr kontraproduktiv ist, um sein Kind aus dem Elternbett in sein eigenes Zimmer auszuquartieren, da Anhänligkeitsphase, wann ist denn ein besserer Zeitpunkt im ersten Lebensjahr? Vielleicht wäre es besser jetzt schon? Unser Sohn ist jetzt 6,5 Monate (aber Frühchen 34 SSW) alt.
Wir möchten noch ein zweites Kind, wie geht man am besten vor, damit man dieses Problem gar nicht erst lösen muss? gar nicht ins Elternbett nehmen? Ich habe aber gelesen, dass sich Babys dadurch besser entwickeln??
Danke schön
Mitglied inaktiv - 14.08.2006, 08:29
Antwort auf:
schlafen im Elternbett - Frage von letzter Woche
Stichwort: Elternbett und eigenes Zimmer
Hallo, das Bedürfnis des Kindes, in der Nacht bei seinen Eltern zu sein und bei ihnen auch zu schlafen, ist ganz natürlich und dauert bis etwa zum 4. Lebensjahr. Dann kommt, eine günstige psychosoziale Entwicklung vorausgesetzt, ein neues Bedürfnis, sich nämlich von den Eltern etwas abzugrenzen und einen eigenen Lebensraum zu besetzen. Zu diesem eigenen "Raum" gehört auch die persönliche Schlafstätte im eigenen Zimmer, zumindest aber in einer für sich gepachteten Ecke in der gemeinsamen Wohnung. Dort hin kommen auch alle Spielsachen und alle persönlichen Attribute des Kindes, die sein Selbst definieren helfen. Also z.B. die Kuscheltiere, Sammelobjekte, Bilder usw.
Es ist natürlich möglich, ein Kind von Anfang an daran zu gewöhnen, in seinem eigenen Zimmer zu schlafen. Das ist dann keine selbstbefürwortete Situation, sondern die Akzeptanz des Unvermeidbaren. Die Eltern entbindet es nicht von ihren Fürsorgepflichten tags wie auch nachts. Das kann in der Nacht anstrengender sein, als das Kind im Schlafzimmer zu haben.
Sind zwei Kinder da, gibt es die Möglichkeit, nach der Anfangszeit zu viert im Schlafzimmer, beide Kinder übergangsweise zusammen in ein anderes Zimmer umziehen zu lassen. Dabei sind dann alle Vorkehrungen zu treffen, nachts die Kinder rechtzeitig beruhigen zu können. Aber in gewisser Weise beruhigen sie sich auch in diesem Alter schon einmal gegenseitig. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 15.08.2006