Ich bin in der Situation, meine beiden Kinder (2,5 und 3 Monate) wg. Schichtdienst meines Mananes oft alleine zu Bett bringen zu müssen. Wenn mein Mann da ist, bringt er den Großen ins Bett (dauert eine halbe bis eine dreiviertel STunde, sie lesen oder singen). Wenn ich alleine bin ist es total chaotisch: ich versuche, den KLeinen zu stillen und dabei vorzulesen oder zu singen. Der Große zupft am Baby rum oder haut gar, der Kleine schreit dann, ich muß erst den Kleinen wieder beruhigen, und kann mich nicht so, wie ich es sonst täte intensiv um den Großen kümmern- und mich ja auch nicht hinlegen mit ihm weil ich auch Aufmerksamkeit fürs Baby brauche. Leider ist der Kleine zur (festen) Bettgehzeit auch meist sehr unruhig, hungrig oder müde, so daß er nicht einfach dabei liegt. Am Ende schreien dann beide, wenn ich Pech habe.
Haben Sie irgend einen Tipp für mich? Ist es sehr schlimm für den Großen, wenn ich ihm in der speziellen Sit. nicht die volle Aufmerksamkeit widmen kann?
Mitglied inaktiv - 01.10.2007, 10:56
Antwort auf:
Schlafen + Geschwister
Hallo, an solchen Schilderungen kann ich leicht ablesen, daß alle Theorie irgendwo ihre Grenzen hat. Sie haben natürlich vollkommen Recht mit Ihren sorgen, nur kann sie Ihnen ohne Weiteres niemand abnehmen. Unsere Gesellschaft ist noch lange nicht bereit dafür, die familiäre Situation zu Hause und die Belastung der Paare durch das Berufsleben unter einen Hut zu bekommen. Vor allem wird noch immer dem Beruf das absolute Vorrecht eingräumt und die Familie muß hinten an stehen und hat das Problem "am Hals". Und davon sind immer noch meistens die Mütter betroffen. Solange sich daran nichts ändert, werden nicht mehr Kinder geboren werden und das gilt nicht nur für Deutschland, sondern für alle Industrienationen.
Für Sie persönlich gäbe es nur Möglichkeiten mit Hilfe durch andere Personen, möglichst Familienmitglieder. Aber auch gute Nachbarn können helfen. Z.B. geht die Hilfe solange mit dem Baby spazieren oder trägt es herum, bis der Größere eingeschlafen ist. Einem 3-monatigen Säugling genügt noch die reine Bewegung. Für die Zukunft wäre aber eine konstante Person wichtig, denn jeder Säugling fängt irgendwann an zu fremdeln. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.10.2007