Hallo Herr Dr. Posth.Mein Sohn (5 Jahre) kommt nachts immer ins Elternbett.Er hat ein eigenes Zimmer und wird von mir auch in den Schlaf begleitet.Dh ich lege mich so lange zu ihm bis er einschläft.Wenns aber nach ihm ginge würde er im Elternbett schlafen.Wenn ich abends arbeite und mein mann ihn ins Bett bringt sagt er nur gute Nacht,geht aus dem Zimmer und Sohn bleibt ohne Protest im Bett bis er einschläft!Unvorstellbar wenn ich das versuche.Sollen wir ihm gewähren dass er nachts rüberkommt oder ist es besser wenn er die ganzen Nächte im eigenen Bett verbringt u ich ihn rüberbringe?
WIE LANGE so eine lange Schlafbegleitung noch anbieten ?? Schadet es ihm wenn ich durchsetzte dass ich nach einer Geschichte ihn zum schlafen alleine lasse??Er würde weinen.Aber ich kann mich doch nicht ewig zu ihm legen bis er einschläft.Ist natürlich sehr zeitaufwendig.Ich hab's gerne gemacht u jetzt mach ich es noch weil er unter Trennungsangst leidet! Vielen Dank für Ihre Hilfe. Violetta
von
Vio1982
am 11.11.2013, 08:18
Antwort auf:
Schlafbegleitung u.alleine Schlafen
Liebe Violetta, das Phänomen, dass ein Kind bei seinem Vater leichter einschläft und bei der Mutter höhere Ansprüche an Begleitung stellt, hängt mit den beiden unterschiedlichen Bindungsformen zusammen, die von ihnen angeboten werden. Die Mutter hat noch den anhänglichen Aspekt und behält ihn bei, der Vater den loslösenden. Insofern sind Väter für etwas größere Kinder die besten Einschlafbegleiter. Der Konflikt im Moment der Trennung ist einfach nicht so groß wie bei der Mutter. Und bis zum Schulalter brauchen eigentlich alle Kinder noch Einschlafhilfe. Meist wollen sie dann selber nicht mehr, einige Kinder auch, weil sie dann selbst lesen könen und es spannend finden, abends im Bett noch in ein Buch zu schauen.
Sie selbst sollten jetzt Vereinbarungen treffen, wie lange Sie Ihren Sohn zum Einschlafen begleiten. Zeigen Sie im die Zeigerstellung auf der Uhr, bis wann Sie bleiben. Und nachts, wenn ihn ängstliche Träume überkommen, soll er auch weiter zu Ihnen kommen können. Stören Sie sich irgendwann gegenseitig im Bett, muss er lernen, wieder in sein Bett zurückzugehen. Anfang können Sie ihn dabei begleiten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.11.2013