Frage: Schlaf - weiss nicht mehr weiter

Lieber Herr Dr. Posth, ich weiß nicht mehr weiter - mein kleiner Sohn ist jetzt fast 10 Monate alt und seit dem ersten Tag wacht er jede Nacht zwischen 10 und 15x auf. Anfangs als ich noch gestillt habe, hat er ohne Dauernuckeln nicht geschlafen. Oft wacht er schon nach 5/10 Minuten oder ner halben Stunde wieder auf. Ich habe mit Kinderarzt/Hebammen/ Babycare Ambulanz gesprochen, doch nichts hat geholfen. Habe ihn nie schreien lassen und war immer gleich bei ihm. Habe die Brustentwöhnung dann nach Ihrer Methode durchgeführt (das war vor 1 1/2 Monaten) und er bekommt in der Nacht auch kein Flascherl (isst und trinkt untertags sehr gut), jetzt plötzlich nimmt er auch den Schnuller, aber geändert hat sich wenig (außer dass er schneller wieder einschläft). Untertags hat er seinen Rhythmus, schönes Einschlafritual - schläft bei uns im Beistellbett, manchmal auch nur auf mir (ist aber mit 10,4 kg schon recht schwer :)). Ich tu wirklich alles für ihn :). Danke für Ihre Hilfe! Liebe Grüße!

von Märzmam am 13.01.2014, 08:20



Antwort auf: Schlaf - weiss nicht mehr weiter

Hallo, es gibt sicherlich einige wenige Fälle von echten Schlafstörungen im frühen Kindesalter. Da zum Schlafen hormonelle Konstellationen im Gehirn notwendig sind (Anstieg von Melatonin und Abfall von Hypokretin, möglichst wenig Stresshormone im Blut), wird es angeborene Reifungsprobleme dazu geben. Ohne dass man das in Erwägung zieht, kommt man bei den ganz hartnäckigen Nichtschläfern nicht zum Zuge. Ich gehe einmal davon aus, dass Sie alle Regeln in der Voraussetzung für eine guten Schlaf im Säuglingsalter beherzigt haben. Und vor allem, dass Sie keine konditionierenden Methoden angewandt haben ("habe ihn nie schreien lassen"). In solchen Fällen ist es gerechtfertigt, eine medikamentöse Schlafanbahnung zu versuchen. Es gibt die Möglichkeit Sedinfant liquidum anzuwenden oder Sedaplus Saft. Letzterer ist eine Ableitung von einem stark müden machenden Antiallergikum. Ersteren können Sie selbst kaufen, letzteren müssen Sie sich verschreiben lassen. Besprechen Sie sich diesbezüglich aber bitte vorher mit Ihrem KiA/KiÄ. Ich hoffe, dass Sie auf diese Weise Erfolg haben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.01.2014



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