Lieber Dr. Posth,
unser Sohn, 1.5 J., schläft seit einiger Zeit wieder bei uns im Bett und das ist auch ok für uns und sonst wird er in den Schlaf begleitet.
In der Krippe "fällt" das natürlich auf, den dort schläft er auch nur in Anwesenheit einer Erzieherin ein, die haben natürlich noch andere Kinder. Die sind wohl weniger "problematisch" was das einschlafen betrifft. Im Allgemeinen schläft er nicht gut dort. Beim aufwachen weint er sofort.
Irgendwie ist mir das etwas unangenehm, ich höre immer nur das die Kinder alleine einschlafen müssten in diesem Alter. Sollte man das mal probieren?
Können wir Zuhause etwas tun, damit er vielleicht in der Kinderkrippe besser schläft?
Vielen Dank und liebe Grüße Julia und Sohn Marius :)
Mitglied inaktiv - 21.06.2010, 12:16
Antwort auf:
Schlaf Zuhause - Krippe
Hallo, es besteht eine nicht aus der Welt zu diskutierende Diskrepanz zwischen Bindungstheorie als Grundlage frühkindlicher Entwicklung und praktikabler Gestaltung von früher Fremdbetreuung. Dieser Unteschied im Ansatz stößt Ihnen und allen Eltern natürlich auf, die ihre Kinder nach den Grundsätzen der bindungsbasierten Früherziehung und Entwicklung großziehen. Daher ist die Bindungstheorie in den meisten Ki-ta mit Frühbetreuung nicht sehr beliebt, stellt sie doch das "schnelle Konzept" infrage und stellt sie doch sehr viel höhere Ansprüche an die Erzieherinnen. Aber es geht hier nicht um einfache Konzepte und schnelle Lösungen, sondern um die seelische Gesundheit unserer Kinder. Auf gesunde Ernährung legt man heutzutage sehr viel Wert, aber was ist mit der gesunden Betreuung und der kindgerechten Erziehung?
Lassen Sie sich also nichts einreden. Denken Sie daran, Ihr Sohn Marius ist auch in 20 Jahren noch ihr Kind und Sie müssen lebenslang mit ihm auskommen. Die Erzieherinnen in der Ki-ta haben Sie und ihn dann schon lange vergessen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 25.06.2010