L.H.D.P., mein Sohn (8M) hat Schlafschwierigk. Ritual vorhd & er schläft auf meinem Arm ein, ich schaukele ihn leicht & singe dabei. Teilw findet er dabei schnell in den Schlaf, ein anderes Mal scheint er einfach „nicht zu wollen“. Dann dreht & windet er sich, rudert mit den Armen, reißt sich immer wieder den Schnuller raus & schreit. Manchmal endet es leider in einem hysterischen Kreischen, wobei er sich verkrampft. Wenn ich Sie in anderen Beiträgen richtig verstd habe, schreit ein Säugling entwd wg Schmerzen/Hunger o Angst. Kann es nicht auch Wut oder Überreizung sein? Habe teilw das Gefühl, dass er aus lauter Spieltrieb nicht müde wirkt bzw. ich es nicht richtig deuten kann. Außd. schläft er in seinem Beistellbett sehr schlecht, wacht ständig auf, schläft weiter, wenn ich bei ihm bin, Händchen halte o. Ä. Sobald wir schlafen gehen & ihn zu uns ins Bett holen, klappts besser. Habe ich noch nicht sein Vertrauen? Ich bin immer in wenigen Sek. da & tröste ihn!?
Mitglied inaktiv - 24.09.2012, 07:55
Antwort auf:
Schlaf - Baby 8 Monate
Hallo, doch Sie haben sein Vertrauen, das er aber nur dann nutzen kann, wenn er sie in seiner Nähe hat. Er ist noch nicht so weit, dass er Sie als Person so verinnerlicht hat, dass er Sie körperlich anwesend nicht mehr braucht. Schreien bedeutet unbefriedigtes Bedürfnis, Schmerz oder Angst. Überreiztheit ist genau genommen unbefriedigtes Bedürfnis nach Ruhe. Wut ist unbefriedigtes Bedürfnis generell. All das ist Ursache der Schreiens, da haben Sie vollkomen recht. Mit der Überreiztheit bin ich deswegen etwas vorsichtig, weil sie allzu leicht zu Konditionierungszwecken instrumentalisiert wird. Es wird so argumentiert, dass man einen wütend und dann ängstlich panisch schreienden Säugling in Ruhe lassen soll, damit er seine "Überreiztheit" abbauen kann. Aber wie soll das gehen, wenn der Stresspegel ins Extreme steigt? Warten bis der Säugling erschöpft kollabiert, ist eine miserable Erziehungspraktik, die alten autoritären Strukturen gleicht. Und zwischendurch in dosierten Zeitabständen zum schreienden Kind gehen, ist erziehrisch völlig nutzlos und nur ein Feigenblatt für den Erzieher, nicht zu hartherzig zu sein.
Sie können nur schauen, dass Sie Ihren kleinen Sohn am Abend rechtzeitig etwas abschirmen und dann liebevoll in den Schlaf begleiten, und wenn Sie merken, dass er noch gar nicht müde ist, gönnen Sie ihm einfach noch ein halbes Stündchen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.09.2012