Mein Sohn ist 19 M. und schläft mit seiner Schwester in einem Zimmer.Er wacht generell nachts häufig auf und weint bzw quengelt.Wenn es rein nach ihm ginge,bekäme er stdl(!) Milch zu trinken.Wir haben mit sehr viel Geduld und sanft(er isst u trinkt tags genug)die nächtl. Milchgaben auf 2 reduziert,was mal besser,meist weniger gut funktioniert.Jede Nacht schläft einer bei den beiden.Wird er wach,wird gesummt oder beruhigend gesprochen.Ich kann sicher sagen,dass ich die Primärbezugsperson und mein Mann das Loslösungsvorbild ist.Es fällt aber auf,dass der Kleine besser schläft und sich beruhigen lässt,wenn ich nicht die Nacht übernehme bzw. wenn ich sogar wie schon 2-3mal in den Monaten seit dem Abstillen verreist bin.Gerade bin ich z.B. nach 4 Tagen zurück,mein Mann übernimmt heute schon die 2.Nacht und mein Sohn ist viel unruhiger als während ich verreist war.Neulich rief er nach seinem Papa,als er in der Nacht meine Stimme neben sich vernahm.Habe ich etwas übersehen?
von
Jukumama4
am 01.09.2014, 08:07
Antwort auf:
Schläft besser wenn ich nicht da bin
Hallo, nein, Sie haben nichts übersehen. Aber Ihr Sohn ist offensichtlich aus der Wiederannährungskrise heraus und befindet sich jetzt wieder stark in der Loslösung. Bedürfnisloses ruhiges Durchschlafen ist genau genommen ein Shritt in die Selbstständigkeit, also auch ein Ergebnis der Loslösung. Deswegen das ruhigere Schlafen beim Vater und deswegen auch der Ruf nach dem Vater in der Nacht, in der Sie mit im Zimmer waren. Sie dürfen das nicht als Ablehnung verstehen. Es ist ein folgrichtiger Entwicklungsschritt, dessen positive Wirkung auf Ihren Sohn Sie mit der Zeit immer besser erkennen können (z.B. bei der Fremdbetreuung). Sie bleiben bei allem immer die primäre Bezugsperson.
Sie sollten nur eins tun, Ihrem Sohn auch die letzte Milchflasche in der Nacht auf sanfte Weise abgewöhnen z.B. in dem Sie sie immer weiter mit Wasser verdünnen. Er braucht sie definitiv nicht mehr, wird aber wach, weil er gewohnt ist, sie zu einem bestimmten Zeitpunkt zu bekommen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.09.2014