Lieber Dr. Posth,Sohn 3,3 J. ,sensibel. Sohn hat Schimpfwörter für sich entdeckt. sobald ihn etwas ärgert heißt es doofe,böse, sch*, *Name*. hatte es mit Induktion versucht-funktionierte nicht- ,las dann bei ihnen ignorieren oder entzaubern. Funktionierte nur kurz. Erlaubte ihm zu sagen: "Ich fand es doof was du gesagt/getan hast" aber halt nicht "du bist doof" . und er soll sagen "das hat mich geärgert" funktioniert zum teil aber zuerst sagt er trotzdem doofe Mama. sollte auch schon zur entschuldigung ein Bild malen...(ging nach hinten los, er malte ´sooft das ich befürchtete, ihm die Freude am Malen zu nehmen.)Was kann ich noch tun? Es ist mir peinlich und ärgert mich. gerade in der öffentlichkeit. DANKE SCHÖN Nicole
von
Molly_82
am 26.05.2014, 09:01
Antwort auf:
Schimpfwörter
Liebe Nicole, die Kinder wissen oft nicht, was die von ihnen gesprochenen Worte tatsächlich bedeuten. Das, was Sie aber spüren, ist die Wirkung der Worte. Die Wirkung braucht aber einen Adressaten, der sich darüber ärgert und negativ reagiert. Das ist es dann, was die Worte so stark macht und die Kinder vermeindlich Macht verleiht. Sie üben Macht mit Worten aus. Das geht übrigens das ganze Leben so weiter. später nennen wir das Beleidigung oder Herabwürdigung. Das ist zwar nicht schön, aber immer noch besser als körperliche Gewalt.
Induktion hilft hier nur wenig. Denn der Machtgewinn für das Kind ist zu verlockend, und eine körperliche Schädigung tritt nicht ein. Der seelische Schaden bei Anderen kann vom Kind aber erst dann ermessen und verstanden werden, wenn es voll empathisch ist und die Regeln des Anstands versteht. Dafür braucht das Kind aber auch noch das geistige Umdenken in die Sichtweise des Anderen, als den zweiten Perspektivwechsel. Der kommt dann erst im 5. Lebensjahr, also nach dem 4. Geburtstag. So können Sie tatsächlich nur eine Regel aufstellen und diese negativ oder positiv quittieren. Das aber auch wieder nur mit Worten, also Tadel oder Lob. Dass Sie dabei sich selbst ins Spiel bringen und sagen "ich möchte das nicht oder wir hier zu Hause reden nicht so " ist dabei richtig. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 30.05.2014