Frage: Schimpfen und trösten

Hallo, mein Sohn ist 15 Monate alt. Leider beißt, kratzt und zwickt er gerne uns Eltern und auch andere Kinder. Wir nehmen ihn dann weg und schimpfen ihn und schauen dabei böse. Sohn reagiert darauf dann oft mit weinen. Wie soll ich auf sein weinen reagieren? Beispiele: Als er meinen Mann gekratzt hat, hat dieser ihn geschimpft, Sohn fängt zu weinen an und läuft zu Mama. Ich tröste ihn dann immer. Mein Mann meint ich soll das nicht tun, denn dann gilt ja sein schimpfen nicht mehr. Ähnliche Situation in der Familie: Er zwickt seine Cousine die etwas jünger ist, diese fängt zu weinen an, ich schimpfe ihn, der fängt zu weinen an, dann nimm ich ihn und tröste ihn. Die Mutter des gezwickten Mädchens meint ich soll ihn nicht durch Zärtlichkeit (trösten) belohnen, dann meint er er darf zwicken. Wie denken sie darüber? Danke

von Silvia_79 am 25.06.2012, 08:35



Antwort auf: Schimpfen und trösten

Hallo, ein Kind in diesem Alter kann gar nicht ermessen, was es da tut. Viele Kinder können jetzt noch nicht genau unterscheiden zwischen Zärtlichkeit und Grobheit. Je impulsiver sie sind und je ungeschickter auch in der Feinmotorik, kann aus einem Streicheln ein Kratzen werden und aus einem Kuss ein Beißen. Es ist zwar richtig, dem Kind zu zeigen, was einem selbst angenehmen ist und was weh tut, aber mehr lässt sich noch! nicht machen. Die Schritte zu Vermittlung von Empathie und die Induktion (beides Begriffe im gezielten Suchlauf) kommen später. Bei der Abwehr und der bösen Miene darf man nicht zu weit gehen. Die Kinder bekommen schnell Angst, und da sie ja gar nicht verstehen, was ihnen eigentlich übel genommen wird, fühlen sie sich nur bedroht und kritisiert. Das lässt sie dann weinen. Die Beruihigung und der Trost sind völlig richtig, aber wenn man wie gesagt, nicht so drastisch vorgeht, lernt das Kind trotzdem, was erlaubt ist und was nicht, leidet aber nicht unter den Reaktionen seiner Eltern. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.06.2012



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