Objektpermanenz.Sohn im Stubenwagen im EZ..Wenn er in der Nacht nicht mehr einschlafen konnte, jammerte er oft. Wir nahmen ihn aber nur bei Schreien aus dem Wagen. Beruhigen mit Musikdose, Schnuller. Wagen nicht schaukelbar, da zu starre und kleine Räder, leider. Ich setzte oder legte mich manchmal daneben, dass er mich nicht sehen konnte. Sang manchmal was, aber war zwischendurch auch ruhig. Hatte er also Ängste, da er mich nicht „vorhanden „ wusste während er jammerte? Oder hätte er da geweint/geschrien? Wird beim jammern/quengeln auch Cortisol im Körper ausgeschieden und schadet auch das der Mutter-Kind Bindung? Oder ist dies aufs schreien lassen beschränkt?
Seit dem 3. M. auch zwischendurch unter dem Spieltrapez gespielt. Er mochte das sehr. Ich putzte z.B. während dem. Wenn er quengelte ging ich zu ihm, gab ihm neuen Anreiz oder spielte mit ihm. Hatte er da also Angst, da ich manchmal nicht im selben Zimmer war oder kann ich davon ausgehen, dass er geschrien hätte bei Angst? V.D.
von
manzanillo12
am 14.03.2011, 08:42
Antwort auf:
Schadet quengeln der Mutter-Kind Bindung?
Hallo, da ich Ihrem Schreiben nicht entnehmen kann, wie alt Ihr Sohn ist, kann ich nur ungefähr antworten. Das Bewusstsein der Objektpermanenz setzt zum Ende des 1. Lebensjahres ein. Vorher haben die Säuglinge tatsächlich das Gefühl, dass die Person oder der Gegenstand, der aus ihrem Blickfeld gerät, nicht mehr vorhanden ist. Sie suchen ihn dann auch nicht. Das lässt sich leicht testen.
Da der kleine Säugling aber ein Bindung aufgebaut und sich in der Mutter-Kind-Dyade wähnt, ruft oder schreit er, um auf sich aufmerksam zu machen. Sein Begehren ist, dass die Bezugsperson, Mutter oder Vater oder ein Ersatz auch schnell bei ihm ist. Kommt diese Person aber nicht schnell genug, wird aus dem dem einfachen Signalschrei ganz schnell ein Angstschrei und zuletzt ein panikartiges Dauerschreien.
Meckern hingegen ist reine Unlust oder auch schon etwas Langeweile, die beim Säugling aber sicherlich etwas spezieller zu definieren ist. Ob auch schon dabei der Cortisol-Spiegel steigt, ist meines Wissens noch nicht gemessen worden. Was dann dabei im Gehirn des Säuglings selbst vorgeht, weiß ohnehin niemand genau. Aber das meckern oder Quengeln gehört wohl zu den Befindlichkeitsäußerungen, die bis zu einem gewissen Grade tolerabel sind. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 18.03.2011