Frage: Saugbedürfnis

Hallo, ich stehe vor der Frage, wie ich mein jüngstes Kind (3 Wochen) zum Einschlafen bekomme, da sie keinerlei Schnuller mag. Das kenne ich von meinen beiden anderen Kindern nicht. Derzeit wird sie zum Einschlafen gestillt, was ich aber nicht als beste Lösung finde, da sie oft davon Blähungen bekommt. In einem sonst sehr kompetent erscheinenden Buch steht, dass man Babies wach ins Bett bringen soll und immer wieder trösten soll. Kommt mir aber bei einem so kleinen Kind "unmenschlich" vor. Was sagen Sie aus psychologischer Sicht zu diesem Thema? Wenn ich sie nicht stille, weint sie - in meinem Beisein - sehr, beruhigt sich jedoch oft nach einigen Minuten und schläft ein. Nur möchte ich sie dennoch nicht weinen lassen. Und immer findet sie so auch nicht in den Schlaf. Gibt es so etwas wie den "optimalen" Weg, ein kleines Baby sanft in den Schlaf zu begleiten? Wann kann man einem Baby zumuten, alleine (ohne Stillen, Herumtragen...) auch ohne Schnuller einzuschlafen? Lg Sana

Mitglied inaktiv - 09.06.2008, 11:17



Antwort auf: Saugbedürfnis

Hallo (kann leider nur kurz antworten), es ist völlig richtig, wie Sie empfinden. Man kann einen Säugling nicht weinend/schreiend einschlafen lassen. Un das bedeutet, dass man als Mutter oder Vater die richtigen Angebote an sein Kind machen muss, die zugegeben nicht immer gleich funktionieren, aber zumindest eine sichere Bindung schaffen. Und das ist die Grundvoraussetzung für ein gesundes psychisches Aufwachsen. Diesen Standpunkt vertrete ich in meinem Buch "Vom Urvertrauen zum Selbstvertrauen". Die richtigen Angebote sind natürlich Stillen (bei Blähungen mit Behandlung der Trimenonkoliken, s. gezielter Suchauf), Wiegen, Herumtragen, Beschmusen, Singen oder Musik hören usw. Manchmal hilft auch ein Teefläschchen (muss angewöhnt werden). Mit all diesen Möglichkeiten gelingt es immer. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.06.2008