Frage: Sauerstoffmangel in den ersten 2 Lebenswochen

Guten Tag Dr. Posth, ich mache mir derzeit Sorgen wegen dem Baby meiner Cousine. Es wurde vergangene Woche am Herzen operiert, weil man auf dem Ultraschall nicht festgestellt hat, dass es die Aorta mit der Lungenschlagader vertauscht hatte. Nun wurde aber eine Woche nach der Geburt gewartet um die OP zu machen (weiss nicht ob das immer so ist in solchen Faellen). Die Op hat 7 Stunden gedauert und danach musste der Kleine fuer 48 Stunden in kuenstliches Koma versetzt werden. Ich bin in der 32 SSW und habe wegen diesem Ereignis beschlossen ein fetales Echocardiogramm zu machen, was bestaetigte, dass bei meinem Kind alles in Ordnung ist. Den Kardiologen habe ich gefagt ob der Kleine nicht schaeden davontraegt, dass er ueber eine Woche schlecht Sauerstoff bekam und somit bestimmt viele gehirnzellen abgetoeten worden sind. Der Kardiologe sagte, dass Babys soetwas in den ersten2 lebenswochen gut wegstecken. Stimmt das und wie erklaert man das? Vielen Dank, MFG, Jane

Mitglied inaktiv - 23.11.2009, 00:39



Antwort auf: Sauerstoffmangel in den ersten 2 Lebenswochen

Liebe Jane, zunächst einmal ist das eine rein kinderkardiologische Fragestellung, für die mein Forum eigentlich nicht geeignet ist. Die Anschlussfrage, warum Neugeborenengehirne toleranter auf Sauerstoffmangel reagieren, ist nicht leicht zu beantworten. Alle Prozesse hierzu werden auch wissenschaftlich noch nicht verstanden. Es hat etwas mit der Besonderheit des (noch) fetalen Bluts zu tun, das Sauerstoff sehr viel besser transportiert als das Blut, das der Mensch dann lebenslänglich hat. Es hat etwas mit der besseren Ausnutzung von Energieträgern im Blut zu tun und wahrscheinlich mit bisher nicht im Einzelnen bekannten Schutzfaktoren im Zentralnervensystem (die von der Natur für den Geburtsvorgang eingerichtet sind). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.11.2009