Hallo Herr Dr. Posth,
mein Sohn ist 27 Monate alt. Ich weiß, da ist es völlig normal, dass er noch nicht sauber ist. Trotzdem habe ich eine Frage: Mein Sohn weiß theoretisch, was man auf der Toilette/dem Topf macht. Zumindest sagt er das. Wenn er sein großes Geschäft machen muss, merkt er das, weil er das Zimmer verlässt, die Türen schließt und seine Ruhe haben will. Ich biete ihm dann an, auf die Toilette zu gehen und ihn dann auch allein zu lassen, wenn er das möchte. Aber keine Chance. Auch die Aussicht auf eine "Belohnung" interessiert ihn nicht. Ich weiß nun ehrlich gesagt nicht, wie sich das geben soll. Platzt der Knoten irgendwann von allein und wir sollten gar nichts tun? Oder gibt es irgendetwas, was wir tun können, damit er sich doch mal "traut"? Ich weiß nicht so wirklich, was richtig ist.
Vielen Dank und viele Grüße, KattaW
von
KattaW
am 07.01.2013, 09:28
Antwort auf:
Sauberkeitserziehung
Hallo, Sie müssen Ihrem Sohn und seiner Entwicklung vertrauen. Die Kinder spüren selbst, wann sie soweit sind, Stuhlgang und Urin gezielt an gewünschter Stelle herauszulassen. Die Kinder müssen ja erst einmal das Bewusstsein dafür entwickeln, dass da tatsächlich etwas aus ihrem Körper herauskommt, das wertlos ist und entsorgt wird. Das ist ihnen bis 2 Jahre so gut wie nicht bewusst gewesen, denn das Wickeln haben sie Eltern besorgt und die Kinder haben oft gar nicht mitbekommen, was da mit ihnen gemacht worden ist. Der erste Schritt ist immer die Bewusstwerdung dessen, dass da etwas ausgeschieden wird. Aber da ist nur der allererste Schritt. Bieten Sie das Töpfchen weiterhin an, aber verlangen Sie nichts. Der Tag wird kommen, dass Ihr Sohn ganz von alleine plötzlich dieses Töpfchen möchte. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.01.2013