Mein 2. Sohn wurde Ende April 4 Jahre alt und möchte noch immer nicht aufs Klo gehen. Im Kdg. setzt er sich vor der Jause schoan aufs Klo, er war aber noch nie erfolgreich. Zu Hause setzt er sich vielleicht 1 x pro Woche aufs Klo/den Topf. Im Kdg. meinte der Psychologe, ich solle ihm mit Nachdruck vermitteln, daß er schon groß genug fürs Klo sei. Er meinte auch, er habe Nachteile in der Gruppe durch das Tragen der Windel. Der Ki-Arzt sieht kein Problem, er meinte, man richte mit Druck mehr Schaden an als man Nutzen haben könnte (Stuhlverhalten etc.). Ich hoffe, es geht über die Sommerferien. Da werde ich ihn versuchen zu überrreden, daß er im Garten ein U-Hose anzieht. Paßt das so? Ich bin mir nämlich nicht sicher, daß er merkt, wenn er Lulu machen muß. Beim Gacken weiß er es zu 90%, denn da macht er es, wenn man sagt, daß er bitte jetzt solll, da wir dann wegfahren. Schnuller ist 2 Mon. problemlos weg, er schläft aber noch bei uns. Danke Paula
von
paula_26
am 10.06.2013, 08:33
Antwort auf:
Sauber/Trocken werden mit über 4 J.
Hallo, da würde ich auf jeden Fall Ihrem KiA zustimmen, denn mit Druck von außen verstärken Sie immer nur den inneren Widerstand in solchen Dingen. Ihr Sohn soll aber aus freien Stücken auf die Toilette gehen, weil er sich dadurch "größer" und erwachsener fühlt. Nur muss erst das Gefühl bzw. das entsprechende Bedürfnis da sein und dann erst setzt die Kontrolle ein, nicht umgekehrt. Und da scheint auch das Problem zu liegen. Ihr Sohn hat noch nicht das Bedürfnis zu den Größeren zu zählen. Die soziale Reife fehlt ihm noch. Warum das so ist, kann ich Ihnen ohne weitere genaue Angaben zu seiner bisherigen Entwicklung nicht sagen. Allerdings ist die 4-Jahresgrenze auch kein Dogma. Sie zeigt nur an, wann die allermeisten aller Kinder windelfrei sind. Und ein paar wenige brauchen aus natürlichen Gründen etwas länger.
Sie können aber jetzt mit Ihrem Sohn verhandeln und ihm erklären, was für alle angenehmer wäre, nämlich dass er keine Windel mehr braucht und auch keine Windeln mehr gewechselt werden müssen. Der erste Schritt dazu sollte sein, dass er sagt, wann er in die Windel macht, groß wie klein. Und dann müssten Sie ihm gleich die Windel wechseln, weil er sonst vielleicht einen wunden Po bekäme. So lernt er, dass Ausscheidung Unterbrechung von etwas bedeutet und Teil der Körperpflege ist. Und Sie erfahren, ob er überhaupt kontrollieren kann, was ja auch noch wichtig ist. Und dann vereinbaren Sie mit ihm, dass er sich immer früher meldet, bis es soweit ist, dass Sie ihm vor der Ausscheidung die Windel ausziehen können. Dafür dürfen Sie ihn dann loben und vielleicht auch eine kleines Geschenk in Aussicht stellen. Spätestens dann wird er vermutlich freiwillig auf die Windel verzichten wollen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.06.2013