Frage: Sanfte Eingewöhnung - Argumente und Studien?

Hallo Herr Dr. Posth, vielen Dank für Ihr ausgesprochenes Engagement und dieses wirklich informative Forum mit fundierten Informationen. Unsere To. (2J. 9 Mon.) besucht seit Umzug vor 9 Mon. eine Krippe. Sanfte Eingew. auf Wunsch (Druck) gegen Überzeugung der Erziehrinnen m. Akzeptanz aber.(War anstrengend). Evtl. KiGa-wechsel ab Sept., Problem: sanfte Eingew. hier VÖLLIG unüblich, O-Ton:"Ja, sie trotzen(!) schon, gerade die ersten Wo. hört man aus jedem Raum Geheule. Naja, notfalls dürfen die Eltern am 1. Tag 5. Min in der Türe stehen bleiben..." Sonst solle es aber "kurz und schmerzlos(?!) ablaufen und die Eltern hätten eher die Probleme. Heisst: beim 1. Besuch gleich sofort abgeben! Dem will ich mein Kind nicht aussetzen, will es aber auch nicht einfach so unkommentiert akzeptieren (für zukünft. Geschwister?)sie wissen es anscheinend nicht besser. Welche Argumente (Studien?Belege?) kann ich anführen? Wäre sanfte Eingewöhnung gegen den Willen der Erzieher sinnvoll? Danke!

Mitglied inaktiv - 22.03.2010, 06:42



Antwort auf: Sanfte Eingewöhnung - Argumente und Studien?

Hallo, "kurz und schmerzlos" klingt wie ein Hohn. Aber im Ernst: wie wollen Sie hier Studien machen?? Welche Gruppe soll die Kontrollgruppe abgeben, wenn schon aus ethischen Gründen ein schreiendes Kind nicht einer fremden Person übergeben werden darf. Nein, es geht nur mit Kenntnissen über die emotionale und psychosoziale Entwicklung eines Kindes, mit bindungstheoretischen Grundsätzen und meinetwegen mit Hirnforschung, bei der Tiere als Versuchskaninchen benutzt werden. Man nennt das in der Fachsprache Fehlprägung. Und die Auswrikung einer solchen gezielten Fehlprägung sind für das benutzte Tier dramatisch (z.B. Fr. Prof. Anna Katharina Braun, Universität Magdeburg, s. Internet). In meinem neuen Buch "Gefühle regieren den Alltag" , Waxmann Verlag Münster schreibe ich sehr viel über die Folgen der falschen Ablösung Dann gibt es Positionspapiere der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jungendmedizin sowie der Gesellschaft für die Seelische Gesundheit in früher Kindheit GAIMH. Und es gibt das Berliner Modell, s. Google. sie sehen, es gibt doch inzwischen eine Menge fundierter Meinungen zu diesem Thema. Halten Sie also Stand! Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.03.2010



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