Frage: Sachen ankauen

Lieber Herr Dr. Posth, mein Sohn ist ein sehr aufgeweckter, ja unruhiger Geist. Er ist 7 und in der 1. Klasse. Er geht gern in die Schule, ist ein leistungsmäßig sehr guter Schüler, hat aber oft Verhaltensprobleme. Schon immer hat er gern Dinge in den Mund genommen, hat recht lange seinen Schnuller geliebt, Kuscheltiere wurden angekaut. Noch immer braucht er dieses "Ritual". Er kommt fast täglich mit angekauten Pullis aus der Schule und auch zu Hause kann er nicht davon lassen. Vor allem, wenn er sich auf etwas konzentriert (beim Vorlesen, ab und zu fernsehen, selbst beim LEGO) oder wenn er müde ist. Es ist regelrecht automatisiert, den Pulli in den Mund zu nehmen. Wie kann ich ihm helfen, diese "Marotte" zu lassen. Ich biete ihm schon ein Tuch zum Kauen an, das will er aber nicht mit in die Schule nehmen. Dort kann ich ihn eben nicht ständig “ermahnen”. Fragen (z.B. abends am Bett), ob ihn etwas bedrückt, verneint er regelmäßig. Haben Sie einen Tipp für uns?

Mitglied inaktiv - 21.05.2007, 11:23



Antwort auf: Sachen ankauen

Hallo, da fällt mir eigentlich nur die Methode aus Amerika ein, die nach dem 2. Weltkrieg nach Europa herübergeschwappt ist: Das Kaugummikauen. Ich weiß zwar nicht, ob Sie das besser ertragen können als das Ankauen von Kleidungsstücken, aber etwas ästhetischer ist es schon. Sicher hat das Verhalten etwas mit starken oralen Bedürfnissen zu tun, aber im Prinzip handelt es sich nur um eine hartnäckige Gewohnheit oder Habituation. Ein seelischer Druck muß nicht dahinter stehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.05.2007