Lieber Herr Dr. Posth, meiner Tochter (5) wurde eine SI-Thearpie verordnet. Was kann so eine Therapie, in welchen Bereichen setzt sie an, was soll damit erreicht werden? Ich bin etwas skeptisch, weil meine Tochter in den Vorgesprächen m.E. nicht ganz ernst genommen wurde. Bei vielem wurde sie pauschal über den grünen Klee gelobt. Dabei ist sie oft sehr stolz auf das, was sie selbst kann, ich rede mit ihr auch darüber, und freue mich mit ihr. Aber lob macht sie m.E. von meinem Urteil abhängig. Außerdem hatte ich ein ungutes Gefühl, weil mir immer geraten wurde, strenger und konsequenter zu sein. Am Gesprächsende wurde erstaunt festgestellt, dass mein Kind ja gar keine Probleme mit Grenzen setzen hat. Meine Erfahrung ist aber, dass meine Tochter sehr viel besser kooperiert, seit wir nicht mehr so streng sind (was nicht heißt, dass wir nicht konsequent sind) und besser auf ihre Bedürfnisse eingehen. Das Zusammenleben hat sich dadurch sehr entspannt und seit ich mich nicht mehr dagegen wehre, sind ihre bedürfnisse für mich überschau- und absehbar geworden. Das ungute Gesprächsklima der Voruntersuchung kann ich vor Therapiebeginn nicht mehr ausräumen, weil es so gut wie keine Termine gibt. Ich kenne auch die Therapeutin bisher nur telefonisch. Aber ich habe das Gefühl, dass in der Voruntersuchung zwei ganz unterschiedliche Auffassungen von Entwicklung aufeinandertrafen und meine Tochter durch die Therapie wieder gerade gebogen werden soll. Könne Sie mir etwas dazu sagen oder einen Text empfehlen? Herzlichen Dank, viele Grüße Anna
Mitglied inaktiv - 05.11.2003, 12:22