Rückkehr nach Klinik wie jetzt mit alldem umgehen?(Eigener-Klinikaufenthalt_44620)

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Rückkehr nach Klinik wie jetzt mit alldem umgehen?(Eigener-Klinikaufenthalt_44620)

Hallo Herr Dr. Posth, ich war selbst 8 wo. in der Klinik und habe meinen Sohn mitgenommen. wir sind 2 Wochen vor Therapiebeginn angereist um eine Eingewöhnung zur Tagesmutter zu haben. Das hat soweit gut geklappt. Seit Oktober sind wir wieder zurück, und auch hier wurde mir von ärztlicher Seite nochmal 2 wochen gegönnt um ihn auch langsam wieder an den Kindergarten zu gewöhnen. Am Anfang war es sehr schwer da er gleich in die große Gruppe gekommen ist und nicht wie vor der Klinik in die Kleine. habe an Wochenenden auch "Urlaub vom Großsein" eingeschoben was ihm denke ich auch gut getan hat. Er ist immerwieder sehr anhänglich und will nicht in den Kindergarten und dann gibt es auch Tage da ist es gar kein Problem Kussi Winken und los. Da ich allein bin und Oma 2std. weg kommt das Loslösungsproblem noch dazu. Ich selbst bin in Prüfungsvorbereitung für Jan/12 Meine Frage ist Wie mit alldem am bessten umgehen? Wo ist der Weg? Herzlichen Dank für ihr tolles Forum

von anjamami am 19.12.2011, 08:37



Antwort auf: Rückkehr nach Klinik wie jetzt mit alldem umgehen?(Eigener-Klinikaufenthalt_44620)

Hallo, es ist erfreulich zu hören, das Kliniken in zwischen Mutter-Kind-Einheiten bieten und gleich das nötige Personal dazu. Das kann man nur lobend hervorheben und der Klinikleitung Anerkennung aussprechen. Die Wechsel der Umgebung und der Betreuungen, die gefühlten Ängste um die eigene Mutter (je nachdem, was Ihr Sohn davon mitbekommen hat) und sicher auch die Probleme bei der Loslösung zeigen trotzdem aber Grenzen in der normalen Entwicklung auf. Ihr Sohn reagiert auf natürliche Weise regressiv (s. Stichwort Regression) und holt sich seine emotionale Stabilisierung auf diese Weise zurück. Gleichzeitig strebt er weiter in der Loslösung über den Weg der begleiteten Ablösung in den Ki-ga. Ein anderer Weg bleibt ihm im Moment ja auch nicht. Sie können nur so gut es geht auf seine Signale hören und ihn, wenn möglich auch mal zu Hause lassen, damit er merkt, es gibt den "Rettungspunkt Zuhause" weiter. Auf der anderen Seite dürfen Sie wiederum seine Signale zur Selbstständigkeit nicht übersehen, um keine Rückbindung (wieder Stichwort) auszuüben. Nicht ganz leicht für Sie. Wenn man aber die Fallstricke kennt und im Voraus weiß, wo sie liegen, kann man sie auch umgehen. Nur das kann ich Ihnen von hier aus im Augenblick mit auf den Weg geben. Viele Grüße, ein schönes Weihnachtsfest und schon mal viel Glück für Ihre Prüfung

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.12.2011